Drittes Kaufangebot in Sicht

Osram in der Krise heiß begehrt

26. September 2019, 7:36 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

AMS könnte sich überheben

Denn die Osram-Leitung sieht ein erhebliches Risiko, dass die wesentlich kleinere AMS sich beim Kauf von Osram sowohl finanziell als auch organisatorisch überheben könnte. Die IG Metall will die Übernahme durch AMS ohnehin verhindern, weil die Gewerkschaft eine Zerschlagung von Osram fürchtet; auch Konzern- und Gesamtbetriebsrat leisten Widerstand. Um Osram übernehmen zu können, will AMS ungeachtet einer jetzt schon hohen langfristigen Verschuldung von mehr als 1,4 Milliarden Euro weitere Kredite in Höhe von knapp 3,9 Milliarden Euro aufnehmen. Eine Kapitalerhöhung von 1,5 Milliarden Euro soll dann frisches Geld bringen.

Doch nun haben Bain Capital und Advent neue Bewegung in die Übernahmeschlacht gebracht. Die Osram-Aktien an der Frankfurter Börse legten anschließend um über zwei Prozent auf über 38,80 Euro je Anteilsschein zu. Damit war der Börsenpreis bereits höher als das Angebot der Österreicher. Wie viel Advent und Bain Capital bieten wollen, haben die zwei Unternehmen noch nicht offen gelegt. Auch die Finanzierung ist bisher nicht gesichert, wie aus der Osram-Mitteilung hervorging: »Die potenziellen Bieter arbeiten nach eigenen Angaben zudem an einer neuen Finanzierungsstruktur für die mögliche Transaktion«, hieß es in der Osram-Mitteilung.

Dennoch macht es die neue Offerte - auch wenn sie bislang unverbindlich ist - den Österreichern sehr viel schwerer, ihr Ziel zu erreichen. Denn das AMS-Angebot gilt nur, wenn die Eigentümer von 62,5 Prozent der Osram-Aktien es annehmen. Doch wenn der Kurs der Osram-Aktie an der Börse ebenso hoch oder höher ist als das AMS-Angebot, besteht für die Eigentümer des Beleuchtungsherstellers kein Anreiz, ihre Papiere an das steirische Unternehmen zu verkaufen. Von AMS kam zunächst keine Reaktion auf die Aktivitäten der Konkurrenten.


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