Keine Steckdose mehr frei

So leidet Oslo unter den Elektroautos

19. September 2017, 9:33 Uhr | Peter Tischer

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Zuckerbrot und Peitsche

Diese Förderung kostet den Staat eine Menge Geld. Dennoch hat das Parlament entschieden, dass bis 2020 erst einmal nicht daran gerüttelt werden soll. Ein Grund dafür ist die ehrgeizige Verpflichtung, dass bis 2025 alle neu zugelassenen Autos in Norwegen Nullemissionsfahrzeuge sein sollen. Erreichen will man das mit einem Prinzip von Zuckerbrot und Peitsche. Zuckerbrot in Form von Abgabenbefreiung für die, die mit Strom fahren. Peitsche in Form von hohen Abgaben und hohen Benzinpreisen, für die, die weiter mit fossilem Brennstoff fahren.

Über das Zuckerbrot herrscht bei den Parteien im Parlament breite Einigkeit. Über die Peitsche ist man sich nicht einig. Vor allem die rechtspopulistische Fortschrittspartei, die nach den Wahlen Mitte September wieder eine Regierungsbeteiligung anstrebt, will das Autofahren nicht teurer machen. Ihrem Widerstand ist es zu verdanken, dass die Erhöhung der Abgaben auf Benzin- und Diesel vor einem Jahr moderat blieb, der Peitscheneffekt damit also ausblieb.

Die E-Experten Haugneland und Portvik sind dennoch beide der Meinung, dass das Ziel 2025 zu schaffen sei. »Es kommen ja nun in den nächsten Jahren viele neue Modelle auf den Markt, und so lange diese Förderpolitik fortgesetzt wird, halten wir das für möglich.« Man könne ja sehen, wie schnell sich das in den letzten fünf Jahren in Norwegen entwickelt habe. »Bis 2025 wird viel passieren.« Auch Portvik von der Kommune glaubt, dass sich die Entwicklung noch beschleunigen werde. »Ich glaube an ein Wachstum bei den Elektrofahrzeugen, wenn die Batterien größer und die Ladegeräte schneller werden und mehr Modelle auf den Markt kommen.«


  1. So leidet Oslo unter den Elektroautos
  2. Zuckerbrot und Peitsche
  3. Garagen mit Steckdosen fehlen

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