Von einem anderen umstrittenen Tweet will sich Musk aber nicht distanzieren. »Warum sollte ich auch«, sagte er. Am 7. August hatte der Tesla-CEO die Finanzwelt via Twitter mit einem Gedankenspiel schockiert, Tesla für 420 Dollar pro Aktie von der Börse zu nehmen.
In dem Interview mit der New York Times erläutert Musk auch, wie er auf den Rückkaufpreis gekommen ist. Eigentlich habe er einen Aufschlag von 20 Prozent zum aktuellen Kurs anbieten wollen, das wären 419 Dollar gewesen. Er habe daraus aber 420 gemacht, »weil 420 ein besseres Karma als 419 hat.« In der Szene steht 420 für den regelmäßigen Gebrauch von Marihuana. »Ich war aber nicht bekifft, um das klarzustellen»« sagte Musk. »Marihuana ist für die Produktivität nicht hilfreich. Es gibt einen Grund für das Wort "stoned". Du sitzt da wie ein Stein auf Gras.«
Dennoch muss Musk mit Konsequenzen rechnen: Insbesondere seine Bemerkung, dass die Finanzierung für den Deal stehe, wird von der Börsenaufsicht SEC überprüft und könnte außerdem zu Anlegerklagen führen. Der Ärger bestätigt inzwischen einige Vorstandsmitglieder in der Ansicht, Musk solle die Twitter-App von seinem Smartphone löschen, um sich darauf zu konzentrieren, Autos zu bauen und Raketen ins All zu schicken.
Vorbild für eine Entlastung des Tesla-CEOs könnten die Internetgiganten Google und Facebook sein. Die Google-Gründer Larry Page und Sergej Brin holten sich 2001 den erfahrenen Topmanager Eric Schmidt ins Haus, um das enorme Wachstum von Google zu managen. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg holte sich 2007 Sheryl Sandberg als rechte Hand ins Haus, die zuvor bei Google den globalen Online-Verkauf geleitet hatte. Musk sagte nun, der Tesla-Vorstand habe versucht, Sandberg vor zwei Jahren bei Facebook abzuwerben. Doch daraus wurde dann nichts.