Zuletzt hatte es in US-Medien immer wieder Insider-Berichte mit durchgestochenen internen E-Mails von Tesla-Chef Musk zum angestrebten Rekordquartal gegeben. Zwischenzeitlich soll es angeblich nach einer sehr knappen Sache ausgesehen haben. Zumindest nach außen hin hatte Musk selbst die Hoffnung indes stets aufrechterhalten. Es bestehe noch immer eine »faire Chance«, den bisherigen Bestwert zu knacken, sagte der Star-Unternehmer im Juni bei Teslas Aktionärstreffen im kalifornischen Palo Alto.
Allerdings gibt es durchaus Zweifel, ob das Erreichen von Musks Ziel wirklich so beeindruckend ist. »Einen Auslieferungsrekord einzufahren, stellt Tesla vor keinerlei Hürden, wird doch die Produktion des Massenmodells 3 sukzessive hochgefahren«, meinte NordLB-Experte Frank Schwope zuletzt. Es wäre eher eine Überraschung, sollte Tesla den Rekord verfehlen. Anfang des Jahres hatte Tesla noch große Lieferprobleme wegen logistischer Hürden, das Model 3 in die neuen Märkte Europa und China zu bringen.
Investoren bewerten das Unternehmen höchst unterschiedlich. Trotz der jüngsten Kursgewinne liegt die Aktie auf Jahressicht immer noch mit rund 30 Prozent im Minus. Manche Anleger begeistern sich an der Vision von Tesla-Chef Musk und verweisen auf die hohen Wachstumsraten. Skeptiker halten Musks Versprechen hingegen für unrealistisch und die hohen Verluste seiner Firma für langfristig untragbar. Sie zweifeln auch am Charakter des Tech-Milliardärs, der in der Vergangenheit durch unbedachte Äußerungen auf Twitter immer wieder in rechtliche Schwierigkeiten gekommen war.