Weniger Strom und keine Emissionen: Tausende Laserdrucker in deutschen Behörden werden derzeit gegen Tintenstrahldrucker getauscht. Während Samsung das Nachsehen hat, profitieren Hersteller wie Epson und Ricoh vom Trend zur Tintentechnologie.
Viele Finanzbehörden, Justiz, Polizei und selbst das Bundespräsidialamt haben damit begonnen, ihre monochromen Laserdrucker gegen Tintenstrahltechnologie auszutauschen. Die in den Ausschreibungen geforderten Kriterien »Energieeffizienz« und »Emissionsfreiheit« sprechen gegen Laserdrucker und für moderne, netzwerkfähige Inkjets, die Anforderungen an dokumentenechter Tintenqualität und Druckgeschwindigkeit ebenso erfüllen wie Einsparungen bei den Gesamtkosten. Allein in Niedersachen haben Landesverwaltungen den Austausch von rund 10.000 Samsung-Laserdruckern ausgeschrieben. Ein weiteres Signal für Tintenstrahldrucker setzte das Landesamt für Steuern in Bayern: Dort werden mehr als 12.000 Laserdrucker durch Epson-Tintenstrahlgeräte und Tintenstrahl-Multifunktionsgeräte ersetzt. In der viel beachteten Ausschreibung setzte sich das Systemhaus Bechtle durch.
Noch sind Laserdrucker aber weltweit die am weitesten verbreitete Drucktechnologie. Der Markt erlebt derzeit einen Boom mit Zuwachsraten von mehr als 40 Prozent. Knapp zweistellige Zuwachsraten verzeichnet hier Kyocera. Längst hat der japanische Hersteller aber den Trend zur Tinte erkannt und am Montag ein europäisches Designcenter für Tintenstrahldruckköpfe in Esslingen eröffnet. Epson-Deutschlandchef Henning Ohlssen arbeitet unterdessen daran, die Vorherrschaft von Laserdruckern in deutschen Büros zu beenden. Sein Ziel: Bis 2016 soll der Anteil von Lasersystemen von derzeit 95 Prozent auf unter 50 Prozent sinken.