Trends aus Taipei
Netbooks, superschlanke Notebooks mit Intels CULV-Prozessor und All-in-One-PCs waren die Hardware-Trends auf der diesjährigen Computex. Neben den führenden taiwanischen Brands Acer, Asus und MSI hatte nahezu jeder OEM-Fertiger verschiedene Netbook-Modelle zur Wahl. Einige von ihnen wollen ihre Geräte dieses Jahr auch unter ihrer Eigenmarke anbieten.
- Trends aus Taipei
- PC in der Ming-Vase
Neben den großen taiwanischen Brands zeigten auf der Computex vor allem viele Auftragsfertiger ihr aktuelles Produktportfolio. Das Trendprodukt 2009 war eindeutig das Netbook. Die im vergangenen Jahr eingeführten Mini- Rechner mit Intels Atom-CPU werden ohnehin überwiegend von taiwanischen OEM-Fertigern produziert. Bei den Markenherstellern gab es in Sachen Netbooks allerdings wenig Neues. So zeigte Asus neben seinem neuesten EeePC »Seashell« mit 10-Zoll- Display am Stand wenigstens noch ein neues 11,6-Zoll-Gerät. Acer stellte gar kein neues Modell vor, präsentierte aber als erster Hersteller ein bestehendes Netbook mit Googles Android-Betriebssystem. Das in Taipei gezeigte Aspire One bootet dank Android deutlich flotter als Windows- basierte Geräte und soll den von Smartphones gewohnten, schnellen mobilen Zugang zum Internet bieten. Da als zweiter Browser Firefox vorinstalliert ist, kann der Nutzer aber auch mit der vom PC gewohnten Internet- Oberfläche arbeiten. Acer Netbooks mit Android-Versionen sollen im dritten Quartal lieferbar sein. Der Preis steht noch nicht fest, liegt aber vermutlich unter dem der Windows-Versionen, die ebenfalls weiter erhältlich sind. Auch Konkurrent Asus wollte Pläne für ein Android- Netbook auf der Computex nicht dementieren. Zusammen mit Partner Garmin ist zudem ein Smartphone mit Android-Plattform in der Planung. MSI soll ebenfalls an einem Android- Netbook arbeiten.
Nahezu alle Auftragsfertiger, wie Elitegroup, Pegatron oder Mitac, hatten Netbook-Varianten im Angebot – und einige liebäugeln damit, die Geräte unter ihrem eigenen Brand auf den Markt zu bringen. So will beispielsweise Manli seine Linux-basierten Netbooks noch in diesem Jahr auch in Deutschland anbieten. Geplant sind nicht nur Netbooks für Netzbetreiber. Manli will auch Geräte unter seiner Eigenmarke über die Distribution verkaufen.
Gigabyte stellte ein 10-Zoll-Netbook mit Docking-Station vor, die Anschlüsse für USB, LAN, Audio, VGA integriert. Das »Booktop M1022« soll inklusive Docking- Station auch in Deutschland ausgeliefert werden und rund 500 Euro kosten.
Speicher-Produzent OCZ zeigte auf der Computex ein Netbook- Barebone mit Atom-CPU, Chipsatz und Grafikchip, das die Nutzer individuell mit den restlichen Komponenten bestücken können. Das Gerät soll zunächst in den USA, aber wohl noch dieses Jahr auch in Deutschland über die Distribution vertrieben werden. Bei dem Navigationsspezialisten Mio, einer Tochter des Mitac-Konzerns, gab es ebenfalls ein neues Netbook mit integrierter GPS-Funktion zu sehen. Den Vorgänger hatte Mio bereits im vergangenen Jahr auf der IFA gezeigt. Das Gerät sollte, damals noch über den Distributor Bulltech, auch in Deutschland verkauft werden, tauchte hier aber nie auf.