Die Eskalation verunsichert seit Tagen die Finanzmärkte und wird auch Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft haben. Besonders deutsche Autobauer wie BMW und Daimler, die von ihren Werken in den USA im großen Stil nach China liefern, wären von chinesischen »Gegenzöllen« betroffen. Da die gegenseitigen Sonderabgaben die chinesische Wirtschaft bremsen, wird auch die deutsche Exportindustrie leiden. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht in der Verschärfung des Konflikts eine »Bedrohung für die Weltwirtschaft«.
Der sich verschärfende Konflikt treffe auch Europas Maschinenbau, warnte der Verband der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA). Die Verunsicherung werde nicht nur in China, sondern auch bei Handelspartnern steigen. Die Gefahr bestehe, dass sich chinesische Unternehmen noch stärker als bisher mit Investitionen in Maschinen und Anlagern zurückhalten.
»Durch diese weitere Zoll-Eskalation verlieren beide Seiten, die USA und China«, sagte Ulrich Ackermann vom VDMA. »Leidtragende der Zusatzzölle sind die Verbraucher, die höhere Preise für die Importprodukte zahlen müssen. US-Präsident Trump liegt falsch, wenn er glaubt, dass Handelskriege leicht zu gewinnen sind.«
Die US-Handelskammer in China zeigte sich nach der Zollerhöhung »enttäuscht, dass der Einsatz erhöht wurde«. Doch unterstützte die Kammer die Bemühungen beider Seiten, ein »starkes und durchsetzbares Abkommen zu erreichen, das die grundsätzlichen, strukturellen Probleme löst, vor denen unsere Mitglieder in China stehen«. So fordert Trump unter anderem mehr Marktzugang, einen besseren Schutz von Urheberrechten oder auch stärkere Bemühungen Chinas, um zwangsweisen Technologietransfer zu verhindern.