Schmutter verkörpert offenbar diesen Typus Manager. Und er kann, so Schulz, Ergebnisse vorweisen. So habe der neue Deutschland-Chef bei Ingram Micro mit »Riesenerfolg« das Geschäftsfeld »Data Capture/Point of Sales« ausgebaut. Schmutter habe hier zentrale operative Strukturen für eine Skalierung dieses Geschäfts gelegt, damit lokale Vertriebsteams sich ganz auf den Verkauf und das Marketing fokussieren können. Lokal verkaufen, was zentral erbracht wird, damit habe Ingram Micro »hochgradig Erfolg«, und nach diesem Muster soll Schmutter nun die vertikalen Lösungssparten in die gesamte Organisation einbringen.
Dass Schmutter auch was von Restrukturierung strauchelnder Landesorganisationen versteht, sei ein weiteres Argument für seine Beförderung gewesen. In Brasilien hat Schmutter mitgeholfen, Ingram Micro wieder auf die Spur zu bringen. »Heute ist Ingram Micro in Brasilien die beste Gesellschaft im Konzern«, beteuert Schulz.
Spekulationen, wonach es in Deutschland beim Umbau des Vertriebs und der Neugruppierung von Teams kräftig rumort und der Vertrieb an Schlagkraft verloren haben soll, wie einige Marktbeobachter erkannt haben wollen, widerspricht Schulz. »Wir sind hier in Deutschland mit zehn Prozent deutlich stärker gewachsen als der Markt. Von einem Verlust an Schlagkraft im Vertrieb kann keine Rede sein«. Der scheidende DACHH-Chef Marcus Adä kann dies als Erfolg verbuchen. Ebenso die Integration der zugekauften Mobility-Sparte, wie Schulz die Verdienste des Münchners hervorhebt. Adä habe wichtige Umstrukturierungen geleitet und Ingram Micro »durch ein bewegtes Jahr erfolgreich geführt«.
Neben neuen Geschäftsfeldern und Ergänzungen entlang der Wertschöpfungskette einzelner Produkte wie zum Beispiel der Zukauf eines Reparaturdienstleisters für mobile Geräte hat Schulz eine geografische Expansion nach Osteuropa angekündigt. Hier soll es laut Schulz in Kürze bereits Neuigkeiten geben.
Schmutter ist seit fast zwei Dekaden beim weltgrößten ITK-Distributor beschäftigt und gilt als ausgezeichnet vernetzt - auch innerhalb der globalen Konzernstrukturen. Er kennt aber auch die Lieferantenseite sehr gut. Vor seinem Einstieg bei Ingram Micro war der studierte Philologe, der sich nicht nur für Goethe interessiert, sondern sich auch intensiv mit Management-Theorien beschäftig, von 1991 bis 1995 bei MicroWarehouse als Einkaufsleiter angestellt.