Blade-Roundtable der CRN

»Wir reden nicht über Server, sondern über Lösungen«

26. Juni 2009, 8:28 Uhr | Michael Hase
Die Teilnehmer des Blade-Roundtables (von links): Vesna Maric (IBM), Michael Homborg (FTS), Wolfgang Schwab (Experton Group), Jerg Theurer (HP), Erwin Leichter (Antauris) und Carsten Unnerstall (HP)

Blades entwickeln sich in den kommenden fünf Jahren zum vorherrschenden Formfaktor bei Servern. Allerdings geht es beim Blade Computing nicht nur um Rechner. Vielmehr handelt es sich um einen Lösungsansatz für Infrastrukturen, der Themen wie Virtualisierung und Management einschließt. Deshalb tut sich der klassische Server-Channel beim Einstieg in das Blade-Geschäft immer noch schwer, so die zentrale Erkenntnis beim Blade-Roundtable der CRN.

Das ursprüngliche Motiv war reiner Pragmatismus: Als die Ingenieure der Firma RLX im Jahr 2001 das Blade-Konzept entwickelten, ging es ihnen schlicht darum, den Platz im Server-Raum besser auszunutzen und die Verkabelung der Rechner zu reduzieren. Schließlich werden Blade-Server einfach in ein Gehäuse geschoben und direkt mit dessen Rückplatine verbunden. Das Gehäuse verfügt über zentrale Stromversorgung und Belüftung. Damit hat die Firma RLX, die 2005 von HP übernommen wurde, aber nicht nur einen neuen Formfaktor geschaffen. Weit mehr als das, ist Blade Computing inzwischen zur Basis für innovative Infrastrukturkonzepte geworden.

Damit unterscheidet sich aber der Vertrieb signifikant vom klassischen Rechnerverkauf. »Bei Blades reden wir nicht über Server, sondern über Lösungen«, stellt Erwin Leichter, Direktor Marketing und Vertrieb beim Hamburger Systemhaus Antauris, klar. Daraus ergebe sich zwangsläufig immer eine Beratungssituation. Das Blade-Konzept habe sich zu einer Antwort auf Inneffizienzen in der Infrastruktur entwickelt, ergänzt Jerg Theurer, Sales Manager Blades bei HP. »Oft sind die Systeme entweder gnadenlos unterbeschäftigt oder sie laufen am Anschlag.« Mit Blades könne die Branche solche elementaren Probleme im Rechenzentrum beheben. Ähnlich formuliert es Jörg Dehnen, Brand Manager IBM System x und BladeCenter: »Blade Computing ist ein Lösungsansatz für die Konsolidierung von Infrastrukturen.« Der Anwender erhalte mit Blades eine Chance, die explodierenden Kosten für Administration und Energie in den Griff zu bekommen.

Dass dieser Formfaktor einen anderen Vertriebsansatz erfordert als Tower- oder Rack-Server, darum drehte sich die Diskussion beim Blade-Roundtable der Computer Reseller News. Vertreter von Antauris, Experton Group, Fujitsu Technology Solutions (FTS), HP und IBM nahmen daran teil. Wie eng das Blade-Konzept mit Virtualisierung verzahnt ist, machte Wolfgang Schwab, Senior Advisor bei der Experton Group, deutlich: »Innerhalb eines Blade-Systems lassen sich Server einfacher virtualisieren, als das mit einzelnen Rechnern möglich ist.« Umgekehrt sei ein Anwender mit Blades praktisch gezwungen zu virtualisieren, weil sich das System anders gar nicht vernünftig administrieren lasse. Deren Einführung sorge somit für »einen gewissen Schubs in die richtige Richtung«.


  1. »Wir reden nicht über Server, sondern über Lösungen«
  2. Weit mehr als ein Hardware-Thema
  3. Hersteller müssen Partner in Projekten begleiten
  4. Vom Kistenschieber zum Trusted Advisor

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+