Das Software-Start-up Celonis hat eine Serie-D-Finanzierungsrunde in Höhe von einer Milliarde US-Dollar abgeschlossen. Damit wird Celonis mit mehr als elf Milliarden US-Dollar bewertet – und steigt vom Unicorn zum Decacorn auf.
Im Jahr 2018 wurde Celonis bereits als Unicorn gelistet, also als Startup-Unternehmen mit einer Marktbewertung von über einer Milliarde US-Dollar. Mit der nun bekanntgegebenen Serie-D-Finanzierungsrunde in Höhe von einer Milliarde US-Dollar wird das Münchner Unternehmen mit mehr als elf Milliarden US-Dollar bewertet – und wird damit zum so genannten Decacorn.
Die Finanzierungsrunde wird von Durable Capital Partners LP und T. Rowe Price Associates angeführt. Zusätzlich beteiligen sich auch Franklin Templeton, Splunk Ventures und eine Gruppe weiterer Investoren sowie bestehende Investoren, darunter Arena Holdings. Die aktuelle Serie-D folgt einer Serie-C-Finanzierungsrunde in Höhe von 290 Millionen US-Dollar im November 2019, einer Serie-B in Höhe von 50 Millionen US-Dollar im Juni 2018 und einer Serie-A in Höhe von 27,5 Millionen US-Dollar im Juni 2016 (siehe Grafik).
"Celonis ist ein seltenes Juwel, das im Zentrum eines der größten Technologietrends unserer Zeit steht – der Modernisierung von Unternehmen durch datengesteuerte, intelligente Geschäftsentscheidungen", sagte Henry Ellenbogen, Managing Partner und Chief Investment Officer von Durable Capital Partners LP. "Celonis hat ein massives Marktpotenzial, um eine neue und moderne Art der Unternehmenssteuerung zu schaffen."
Celonis war für die Software-Kategorie des Process Mining vor zehn Jahren ein Wegbereiter. Mit dieser Technologie können Unternehmen "Prozess-Röntgenbilder" ihrer Geschäftsprozesse erzeugen, wie es Bastian Nominacher umschreibt, Co-CEO und Mitgründer von Celonis; auf diese Weise lassen sich Probleme in diesen Prozessen ausfindig machen (funkschau berichtete).
Diese Grundlagentechnologie nutzt Celonis nun, um auch in der Kategorie Execution Management Pionierarbeit zu leisten. Das "Celonis Execution Management System" setzt auf den bestehenden Prozessen und Systemen auf und setzt Kapazitäten in Echtzeit frei. Dafür nutzt es seine Process-Mining-Technologie, um Daten aus den Quellsystemen zu gewinnen sowie Ineffizienzen und Hindernisse für eine optimale Performance zu identifizieren und zu messen. Gelauncht wurde das EMS von Celonis im Oktober 2020.
Verstärkung holt sich Celonis nun mit Carlos Kirjner als neuen Chief Financial Officer im Executive Management Team. Er verantwortet in dieser Position die globale Finanzorganisation und -strategie des Unternehmens. Kirjner war zuletzt bei Google als Vice President of Finance tätig. Dort leitete er die Finanzen der Kerngeschäftsbereiche – Google Ads, Google Search sowie Google Maps. Kirjner "verfügt über die Weitsicht und Erfahrung unsere ambitionierten Ziele voranzutreiben und wird uns dabei unterstützen, ein langfristig erfolgreiches Technologie Unternehmen von hoher strategischer Relevanz aufzubauen", so Bastian Nominacher.