Trotz eines guten Starts ins Jahr erwartet der HDE lediglich ein moderates Umsatzplus für 2015. Zudem seien auch aufgrund der Digitalisierung zehntausende Stellen in Gefahr.
Die Stimmung unter deutschen Konsumenten ist anhaltend gut, allerdings sind die Erwartungen der Händler an das laufende Geschäftsjahr verhalten. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage des HDE hervor. Trotz eines guten Starts ins Jahr rechnet der Handelsverband Deutschland nur mit einem Umsatzplus von 1,5 Prozent für 2015. Der Anteil des Einzelhandelsumsatzes am privaten Konsum war zwischen 2000 und 2014 bereits um knapp sieben Prozentpunkte gesunken. Angesichts der niedrigen Zinsen würden die Deutschen immer mehr für hochwertige Konsumgüter wie Fahrzeuge oder Immobilien ausgeben. Zudem belasteten die Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik sowie geplante Änderungen bei der Erbschaftssteuer den Mittelstand.
Während beim Einzelhandel die Umsätze unter dem Niveau des Jahres 2000 bleiben, kann laut HDE der Online-Handel weiter stark zulegen. Hier wird ein Umsatzplus von satten 12 Prozent erwartet. Bei Multichannel-Händlern rechnen zwei Drittel mit einem Umsatz über Vorjahr. Trotzdem: »Der Einzelhandel profitiert nur wenig von der guten Konsumstimmung«, ist das Fazit von HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Viele Betriebe stünden angesichts des Investitionsbedarfs als Folge der Digitalisierung vor großen Herausforderungen. »Zusätzlich werden sie durch Entscheidungen in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik belastet.« Das könne zu Geschäftsaufgaben im Mittelstand und zum Arbeitsplatzabbau bei Großbetrieben führen. Betroffen wären 30.000 Arbeitsplätze.