Mobbing-Vorwürfe

55 Millionen Dollar Strafe für Activision Blizzard

19. Dezember 2023, 14:20 Uhr | Andrea Fellmeth
© Casimiro - AdobeStock

Der Spieleentwickler Activision Blizzard muss knapp 55 Millionen Dollar an eine US-Behörde zahlen. Im Zentrum der Diskussionen, die seit Jahren anhielten, stand insbesondere der Vorwurf, Mitarbeiter hätten ihre Kolleginnen systematisch belästigt und diskriminiert.

Knapp 55 Millionen US-Dollar Strafe hat die kalifornische Bürgerrechtsbehörde CRD (Civil Rights Department) dem Spieleentwickler Activision Blizzard aufgebrummt, den Microsoft erst vor kurzem in einem zähen Megadeal für knapp 69 Milliarden US-Dollar übernommen hatte (connect professional berichtete).

Der Vorwurf, der seit Jahren im Raum stand: Frauen im Unternehmen seien diskriminiert worden, indem ihnen unter anderem Beförderungsmöglichkeiten verweigert und sie für im Wesentlichen gleiche Arbeit schlechter bezahlt wurden als Männer.

Sollte die Vereinbarung, die noch von einem Gericht genehmigt werden muss, wirksam werden, bedeutet das folgendes für Activision Blizzard:

  • Von der Gesamtsumme 54.8575.000 US-Dollarr werden etwa 40.750.000 Dollar an einen Abwicklungsfonds fließen, der der Entschädigung von Arbeitern gewidmet ist.
  • Überschüssige Abwicklungsgelder sind an gemeinnützige Organisationen zu zahlen, die Frauen in der Videospiel- und Technologiebranche voranbringen oder das Bewusstsein für Gleichstellungsfragen am Arbeitsplatz fördern wollen.
  • Darüberhinaus sind Maßnahmen zu ergreifen, um faire Entlohnungs- und Beförderungspraktiken im Unternehmen zu gewährleisten und Frauen, die zwischen dem 12. Oktober 2015 und dem 31. Dezember 2020 in Kalifornien angestellt oder unter Vertrag waren, finanziell zu entschädigen.

Anfang August 2021 trat nach einer Klage wegen sexueller Belästigung der damalige Blizzard-Chef J. Allen Brack zurück, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens an die Blizzard-Community hieß. Nur wenige Wochen zuvor zog die kalifornische Behörde California Department of Fair Employment and Housing (DFEH) gegen das Unternehmen vor Gericht. Grund für die Anklageschrift war eine vorausgehende zweijährige Untersuchung durch die staatliche Behörde, die ergab, dass vor allem weibliche Mitarbeiter des Unternehmens mit sexueller Belästigung, geschlechterspezifischer Diskriminierung sowie Vergeltungsmaßnahmen zu kämpfen hatten.

 

 

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