Nach den europäischen und amerikanischen Kollegen hat nun auch die britische Kartellaufsicht erstmals Bereitschaft signalisiert, ihr Veto gegen die geplante Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft aufzugeben. Damit könnte der Vollzug des Kaufs bald bevorstehen.
Mehr als eineinhalb Jahre sind vergangen, seit Microsoft die ITK-Welt mit der Ankündigung überraschte, den Gaming-Giganten Activision Blizzard für fast 70 Milliarden US-Dollar kaufen zu wollen. Nicht nur in der Games-Branche sorgten der Deal und seine mögliche Konsequenzen umgehend für hitzige Diskussionen, auch die Kartellbehörden schalteten sich umgehend ein. Mit klarem Tenor: Sowohl die FTC (USA), als auch die CMA (Großbritannien) und die Europäische Kommission befürchteten eine Übermacht und mögliche Nachteile für Mitbewerber wie Sony, denen der Zugang zu Toptiteln erschwert oder komplett verwehrt werden könnte. In einer mühseligen Abwehrschlacht und mit weitreichendem Entgegenkommen ist es Microsoft jedoch seither gelungen, diese Bedenken zu zerstreuen. Zuerst schwenkte im Frühjahr die EU von ihrem Einspruch auf ausdrückliche Unterstützung des Deals um, dann verlor die FTC ein Gerichtsverfahren gegen die Übernahme und reihte sich mit nur noch sehr verhaltenem Protest ein.
Jetzt ist offenbar auch die britische CMA als letzte verbliebene Veto-Partei kurz davor, ihren Widerstand aufzugeben. In einer aktuellen Erklärung bezeichnen die Marktwächter die Bedenken jedenfalls erstmals offiziell als weitgehend ausgeräumt. Aktuell verhandeln sie demnach zwar noch mit Microsoft über den zugesicherten Verkauf der Cloud-Gaming-Aktivitäten von Activision an den Mitbewerber Ubisoft. Da es dabei aber dem Vernehmen nach nur noch um einige Detailfragen geht, dürfte der Deal anschließend auch von Seiten der CMA genehmigt werden. Dann wäre der Weg für Microsoft endlich frei, die Umsetzung der Übernahme und die Integration der neuen Assets sowie seine weiteren Pläne mit der Mega-Akquisition in die Wege zu leiten.