a&o 4tec-Mitarbeiter fühlen sich verschaukelt
Gibt es ihn oder gibt es ihn nicht - den Anerkennungstarifvertrag, der Gehaltskürzen bis zu 50 Prozent für die Mitarbeiter der insolventen a&o 4tec vorsieht? Eine Märchenstunde wirft jedenfalls kein gutes Licht auf den Verhandlungsführer der IG Metall.

- a&o 4tec-Mitarbeiter fühlen sich verschaukelt
- Fahrlässig: Der Gang zu Toilette
Trotz der Insolvenz der zur a&o-Gruppe gehörenden Tochtergesellschaft a&o 4tec (CRN berichtete ), laufen die Geschäfte der IT-Wartungstocher weiter. Allerdings ist die Stimmung der rund 550 ehemaligen Siemens-Mitarbeiter (Sinitec) im Keller. Das liegt an der Unsicherheit, wie es mit der Firma weitergeht, vor allem aber am Zustand, dass die Mitarbeiter im Unklaren gelassen werden. Kurz gesagt: Sie führen sich nicht nur vom ehemaligen Mutterkonzern Siemens im Stich gelassen (»BenQ 2«), von a&o-Chef Michael Müller unter Druck gesetzt, sondern von der IG Metall verschaukelt. Ausgerechnet die mächtige Arbeitnehmervertretung in der Frankfurter Zentrale lasse »deutlich erkennbare Unterstützungsmaßnahmen« vermissen, meint der Betriebsrat der a&o 4tec in Nürnberg. Und er fordert die IG Metall auf, unter anderem einen Härtefont für die Kollegen einzurichten, die »in eine Existenz bedrohende Situation gekommen sind«. Gespräche mit Siemens gehören ebenfalls zur Forderung, dürften aber am Wittelsbacher Platz auf taube Ohren stoßen.
Kernpunkt des Streits ist der so genannte Anerkennungstarifvertrag, den die IG Metall mit der Firmenleitung der a&o-Gruppe geschlossen haben soll. Nachdem bereits ein Sanierungstarifvertrag geschlossen worden war, der insgesamt zu Lohneinbußen um 20 Prozent geführt hat, sah dieser Anerkennungstarifvertrag eine weitere Kürzung der Gehälter um bis zu 50 Prozent vor. Hat es diese Vereinbarung nun gegeben oder nicht? Dies wäre für die Mitarbeiter wichtig zu erfahren, denn das Insolvenzgeld und ein späteres Arbeitslosengeld würden sich aus den drastisch gekürzten Löhnen berechnen.
Die IG Metall steht auf dem Standpunkt, dass es diesen Anerkennungstarifvertrag - zumindest so, wie ihn a&o-Chef Michael Müller in den Händen hält - nicht gäbe. Also mit der vereinbarten weiteren Lohnabsenkung und Eingruppierung der Mitarbeiter. In einem offenen Brief an den stellvertretenden IG Metall-Vorsitzenden Berthold Huber, der Computer Reseller News vorliegt, erwähnt der a&o 4tec-Betriebsrat in Nürnberg, Hermann Steiner, eine bizarre Geschichte.