Abschied vom Schmuddel-Image

29. Dezember 2006, 16:11 Uhr |

Liebe Leser,

die Games Convention in Leipzig hat gezeigt, dass die boomende Spielebranche endgültig vom Schmuddel-Image weg will, um sich neue Zielgruppen wie Frauen und bisherige Nicht-Zocker zu erschließen. Den Angaben der Messe zufolge waren allerdings nur 17 Prozent der Besucher weiblich; immerhin gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um vier Prozent.

Wer es schaffte, sich durch das dichte Gedrängel rund um den Sony-Stand bis zur Playstation 3 vorzukämpfen, erlebte jedoch eine herbe Enttäuschung. Von Sonys neuem Konsolenflaggschiff wurden nur Trailer gezeigt. Spielbereite Geräte waren auch für Fachbesucher nicht verfügbar. Nintendos Wii-Konsole war dagegen zumindest für professionelle Interessenten zugänglich. Fraglich bleibt auch die Verfügbarkeit der Next-Generation-Konsolen von Sony und Nintendo. Erfahrungsgemäß sind zum Launchtermin niemals die für den Handel erforderlichen Stückzahlen tatsächlich verfügbar. Aufgrund von Problemen bei der Laser-Produktion hat Sony zudem den PS3-Europastart auf März 2007 verschoben.

Trotzdem haben die Umsätze der Branche längst Hollywood überholt. Paradoxerweise schrumpft die amerikanische E3 gegen den Trend zum intimen Händlertreff. Die Games Convention profitiert von dieser Entwicklung. Es stellt sich allerdings die Frage, was passiert, wenn die Messe ihre Kapazitätsgrenze erreicht. Erstmalig waren in diesem Jahr vier Hallen komplett ausgebucht. Zeitweise durften die Besucher nur noch in einer Richtung durch die Messehallen wandeln. Zwecks weiterer Expansion steht noch eine Halle zur Verfügung. Danach wird es eng für die Leipziger.

Mit den besten Grüßen,

Thorsten Köster


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