Die Walldorfer richten ihren Fokus weiter auf den Mittelstand und bringen vorkonfigurierte »All-in-One«-Pakete auf den Markt. SAP-Partner müssen dabei umdenken.
Der Software-Konzern SAP ergänzt sein Mittelstandsangebot um »All-in-One«-Komplettlösungen. Die vorkonfigurierten Lösungen für die fünf Subbranchen Komponentenfertiger, Kleinserienfertiger, Automobilzulieferer, Metall- und Kunststoffverarbeiter verfügen über eine verschlankte Anwenderoberfläche und werden zu Komplettpreisen angeboten. Die Walldorfer machen damit ihre Ankündigung wahr und passen die »All-in-One«-Lösung den Bedürfnissen kleinerer Unternehmen an.
Zur Zielgruppe gehören demnach Betriebe mit rund 100 bis 500 Mitarbeitern und zehn bis 50 Anwendern. In diesem Segment konnte SAP mit dem klassischen ERP-Angebot bisher nicht recht punkten. »Wir tun uns hier schwer damit, die Gesamtkosten der Lösungen und Implementierungen wettbewerbsfähig zu halten«, räumte SAPs Mittelstands-Chef Andreas Naunin vor einem Jahr ein.
Beim Vertrieb der neuen Komplettpakete verfolgt der Software-Riese daher ein neues Konzept: Das Motto lautet volumen-getriebener Produktverkauf statt service-getriebenes Projektgeschäft. Möglich werden soll das durch die starke Standardisierung der Lösungen und konkrete Preisangaben. So lässt sich laut Hersteller die Implementierungszeit auf bis zu zehn Wochen verkürzen. Die Kosten für zehn Lizenzen inklusive Implementierung beziffert SAP auf 90.000 Euro. Erweiterungen soll es ebenfalls zu Festpreisen geben, Personal- oder CRM-Module sind momentan aber noch nicht erhältlich. Der Vertrieb soll hauptsächlich über ausgewählte Partner mit entsprechender Branchenkenntnis erfolgen, nur »in Einzelfällen« wolle man Kunden direkt betreuen. »Der Markt muss intensiv bearbeitet werden«, so Naunin. »Das können wir nur mit branchenerfahrenen Partnern«. Diese müssten sich allerdings umstellen.