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Heikles Thema Frachtkosten

Autor:Redaktion connect-professional • 26.2.2007 • ca. 1:25 Min

Ein heikles Thema. Ihre Kollegen vom Mitbewerb knirschen mit den Zähnen, wenn das Wort Frachtfrei fällt. Warum gibt es dann immer wieder Aktionen zu frachkostenfreien Lieferungen?

Bei uns gibt es keine solchen Kampagnen. Im Gegenteil. Ich sage, diese Kosten müssen weitergegeben werden. Im vergangenen Jahr habe ich mit etwa 60 unserer Händler über das Thema diskutiert und häufig gehört, dass unser Mitbewerb aber frachtkostenfrei liefere. In diesen Fällen kann ich nur darauf verweisen wie teuer Fracht ist. Und wie unterschiedlich die Kosten anfallen. Während eine Palette Notebooks vielleicht mit 0,2 Prozent zu Buche schlagen, liegen die Frachtkosten für eine Palette Drucker bei vier Prozent. Da kann man nicht einfach sagen, der Kunde muss es nicht bezahlen.

…und dann wandern die Kunden ab.

Der Eine oder Andere ja. Wir sagen dann auch mal, dann musst du eben beim Mitbewerb kaufen. Das ist zwar bedauerlich, aber wir müssen ebenso wie die Hersteller und unsere Händler auch darauf achten, dass wir bei jedem Geschäft Geld verdienen. Aus diesem Grund haben wir seit Anfang vergangenen Jahres eine Kampagne laufen, bei der wir Schritt für Schritt alle unsere Partner auf Frachtkosten umstellen. Es darf nicht sein, dass große Händler frachtfrei beliefert werden, dagegen kleine und mittlere aber zahlen müssen. Noch haben wir nicht alle Händler so weit, aber die Umsetzung schreitet voran. Auch das gehört zur Konsolidierungsphase.

Wieso können es sich andere Broadliner leisten, teilweise auf Frachtkosten zu verzichten?

Gegenfrage: Warum bleibt denn bei den allermeisten Kollegen nichts hängen? Wir wissen doch, wer in Deutschland Verluste und Gewinne macht. Außerdem macht die Distribution doch nicht das Geschäft um Geld zu verlieren, sondern um Geld zu verdienen.

Sie sagten mal, dass Frachtkosten und Lieferqualität eng verknüpft sind?

Sehr eng sogar. Wir hatten im vergangenen Jahr einen Servicelevel von 98,4 Prozent. Beim Handel sind aber nur 94 Prozent angekommen. Die Differenz ergibt sich daraus, dass die Speditionen die Ware teilweise nicht innerhalb von 24 Stunden zum Handel bringen.