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Alte Institutionen modernisieren sich

Alte Institutionen modernisieren sich Dass auch althergebrachte Institutionen mit Hilfe von IT ihre ­Prozesse erheblich bürgerfreundlicher, schlanker und schneller gestalten können, belegen zum Beispiel das Statistische Bundesamt und die ­Deutsche Rentenversicherung.

Autor:Redaktion connect-professional • 16.3.2009 • ca. 1:15 Min

Inhalt
  1. Alte Institutionen modernisieren sich
  2. Weniger Aufwand mit Statistiken

Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) gehört zu den ältesten und bisher stabilsten Einrichtungen dieses Staates. Allerdings kann auch sie sich nicht den allgegenwärtigen Forderungen nach Verschlankung und Modernisierung der Verwaltung entziehen. Für die Informationstechnik ist die Arbeitsgemeinschaft DRV-IT zuständig, zu der heute 15 IT-Dienstleister, sieben Rechen- und fünf Druckzentren gehören. Die Arbeitsgruppe strebt an, »dass neue Applikationen und Lösungen nur einmal für alle entwickelt werden«, so Peter Batt, Abteilung Organisation und IT-Services der Deutschen Rentenversicherung Bund anlässlich des Public-Sector-Forum 2009 in Berlin. Besonders komplex ist die Vereinheitlichung der IT, weil so viele Interessenträger auf verschiedenen Ebenen zu berücksichtigen sind. Alle Institutionen der DRV-IT verwenden inzwischen ITIL 2 und das Vorgehensmodell 97, teilweise auch Vorgehensmodell XT, die aktuelle Variante. Weiter entstanden ein IT-Architekturplan, gemeinsame Business-Continuity- und Sicherheits- sowie Ausbildungsrichtlinien. Gerade arbeitet die DRV-IT daran, das Software-Kernsystem der Rentenversicherung zu erneuern. ibiza (innovatives Business-orientiertes IT-System zur Anwendungsunterstützung) soll viele Prozesse weitgehend automatisieren und vereinheitlichen. »Die Altsysteme kommen noch aus der Lochkartenzeit, deshalb ist dieses Vorhaben sehr komplex«, erklärte Batt. Sie sollen in die neue, SOA-basierende Lösung eingeklinkt, gekapselt, als einmal existierende Services übernommen und dann bei Bedarf auf­gerufen werden. Neue Applikationen werden nur noch im neuen System entwickelt. Schritt für Schritt entsteht so eine einheitliche Plattform, dies soll 2017 geschafft sein. Bis 2011 sollen zumindest ein einheitliches Architektur- und Fachkonzept sowie eine einheitliche, ergonomisch gestaltete Oberfläche entstehen. Die technische Realisierung übernehmen Fujitsu Siemens und IBM, sie mussten zunächst als Vorprojekt die Rentenauszahlung als E-Government-Anwendung automatisieren. »Der Vorgang wird nun komplett durch die IT gesteuert. Sie bildet den gesamten Geschäftsprozess ab«, berichtet Batt. »Sachbearbeiter sind nur noch für Ermittlungsaufträge oder die Zahlungsfreigabe zuständig.« Zu Ende geführt, werde dieses Konzept naturgemäß auch die Gestaltung der Arbeitsplätze und den Personalbestand beeinflussen.