Woot.com wird Amazon-Tochter

Amazon.com übernimmt Live Shopping-Marktführer

1. Juli 2010, 11:19 Uhr | Matthias Hell
Schräger Humor. So stellt sich Woot-Chef Matt Rutledge (links) sein künftiges Verhältnis zu Amazon-CEO Jeff Bezos (rechts) vor

Knapp ein Jahr nach der Zappos-Übernahme setzt Amazon.com seinen Wachstumskurs fort und übernimmt den Live Shopping-Marktführer Woot.com. Das Unternehmen soll als Tochtergesellschaft selbstständig arbeiten und sein Geschäftsmodell unverändert weiterführen.

»Holy Crap!«, heißt es in schöner Web 2.0-Unkonventionalität auf dem Firmenblog von Woot.com, »Woot has signed an agreement with Amazon - yes, the Amazon - to become an independent subsidiary of the ecommerce colossus.« Nur knapp ein Jahr nach der Übernahme des Schuhhändlers und Muster-Etailers Zappos hat E-Commerce-Überflieger Amazon.com damit erneut zugeschlagen. Zu einem nicht genannten Preis wird Woot.com zur Amazon-Tochtergesellschaft, soll aber weiterhin selbstständig arbeiten. »Amazon hat sich für uns entschieden, weil sie den Wert unserer Leute, unseres Brands und unserer Toxin-freisetzenden Tiefengewebe-Massage erkannt haben«, so Woot.com-Chef Matt Rutledge augenzwinkernd in einer E-Mail an die Mitarbeiter. »Und genau deshalb werden sie bei Woot.com auch nichts verändern.«

Woot.com wurde von dem Elektrohändler Rutledge 2004 in der Nähe von Carrolton, einem Vorort von Dallas, gegründet. Schnell wurden die Texaner mit ihren »One Deal A Day«-Konzept zum Marktführer der Live Shopping-Branche und Vorbild vieler »Copycats«. Im Laufe der Zeit diversifizierte Woot.com sein Angebot und startete Unterseiten wie »Wine Woot«, »Shirt Woot« und »Kids Woot«. Einen ersten Effekt der Übernahme durch Amazon kann man bereits auf der Live Shopping-Plattform erkennen: Dort wird Amazons E-Book-Reader Kindle heute zu einem Preis von 149,99 Dollar angeboten (statt regulär 189 Dollar).


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