Amazons Geschäftsgebaren stößt vielen Handelspartnern sauer auf. Statt auf Deeskalation zu setzen, tritt Amazon zunehmend forscher auf und sucht die Entscheidung im Konflikt, sowohl in den USA als auch in Deutschland.
So sehr Amazon-Kunden den Online-Händler für seine Logistik und Kundenfreundlichkeit lieben, so angespannt ist das Verhältnis zwischen dem Unternehmen und seinen Geschäftspartnern. Schon seit einiger Zeit brodelt es zwischen Amazon und der Verlagswelt. Nun eskaliert der Streit in den USA – einen erheblichen Anteil daran hat Amazon selbst. Im Kampf um niedrigere Preise für E-Books soll der Online-Händler seit einiger Zeit Bücher und Produkte des Hachette-Verlag verzögert ausliefert haben, um Druck aufzubauen. Nun reagierten 900 betroffene Autoren wie Stephen King und Douglas Preston und wendeten sich in einem offenen Brief in der New York Times an die Öffentlichkeit, in dem sie das Vorgehen des Online-Händlers öffentlich anprangerten.
Doch nicht nur Hachette liegt mit Amazon öffentlich im Klinsch. Zuvor hatte der Online-Händler bereits die Vorbestellungen für Time-Warner zeitweise gestoppt, nun trifft es Filme von Walt Disney. Doch nicht nur in Amerika, auch in Deutschland sucht Amazon nicht den Schulterschluss in Konflikten. Auch deutsche Verlage und Gewerkschaften sehen sich zusehends mit der kompromisslosen Verhandlungstaktik der Amerikaner konfrontiert.