Keine Ruhe nach Skandal

Amazon verklagt Betriebsrat

19. März 2013, 0:09 Uhr | Peter Tischer
(Bilder: Amazon)

Amazon kommt nach dem Skandal um schlecht behandelte Leihkräfte nicht zur Ruhe. Jetzt hat der Internet-Händler seinen Betriebsrat verklagt. Es geht um eine längere Beschäftigung von Zeitarbeitern.

Der Skandal um schlecht behandelte Leiharbeiter lässt Amazon keine Ruhe. Jetzt hat der Online-Versandhändler seinen Betriebsrat in Bad Hersfeld bei Fulda verklagt. Amazon will so die Verlängerung der Verträge umstrittener Leiharbeiter durchsetzen. Konkret geht es um die Weiterbeschäftigung von 65 Mitarbeitern der Zeitarbeitsfirma »Trenkwalder«. Diese war bereits zuvor in den Fokus der Sicherheitsbehörden geraten. Ursprünglich hatten die Leiharbeiter bis zum 28. Februar laufende Verträge beim Online-Händler. Amazon wollte diese bis Ende März weiterbeschäftigen, der Betriebsrat verweigerte aber dazu seine Zustimmung. Laut Arbeitsgerichtsdirektorin Christina Schwarz wolle der Betriebsrat zunächst abwarten, was die behördliche Überprüfung zu Trenkwalder ergebe. Die Zeitarbeiter werden zunächst aber weiter beschäftigt, da Amazon eine Dringlichkeit des Verfahrens angemeldet hat. Der Etailer will jetzt die Zustimmung über das Arbeitsgericht erwirken. Da die Maßnahmen bis zum 31. März auslaufen würden und das Gericht in dieser kurzen Zeit gar keine Entscheidung treffen könne, würde sich das Gerichtsverfahren erledigen, wenn sich der Streitgegenstand erledige, so Schwarz.

Nach eigenen Angaben nutzt Amazon Zeitarbeit vor allem, um Spitzenzeiten an Ostern oder Weihnachten zu bewältigen, wenn vor Ort nicht genug Arbeitskräfte gefunden werden können. Gesamt beschäftig der Etailer 9000 Festangestellte in seinen Logistikzentren. Nach einer ARD-Reportage war Amazon in das Fadenkreuz öffentlicher Kritik geraten und feuerte daraufhin den in die Kritik geratenen Sicherheitsdienst.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Amazon Web Services

Matchmaker+