Der Etailer Amazon.com punktet weiter bei den Kunden und konnte Umsatz und Gewinn auch im dritten Quartal 2010 steigern. Das Unternehmen geht nun optimistisch ins Weihnachtsgeschäft - doch sind die Anleger skeptisch: Die Servicestandards des Etailers sind ihnen zu teuer.
Der Umsatz von Etail-Primus Amazon ist im dritten Quartal 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 39 Prozent auf 7,56 Milliarden Dollar gestiegen. Einen großen Verdienst daran hatte das Geschäft im Bereich »Electronics & Other General Merchandise«, das um 68 Prozent auf 3,97 Milliarden Dollar zunahm. Im gleichen Zeitraum konnte das Unternehmen seinen Nettogewinn um 16 Prozent auf 231 Millionen Dollar anheben. Der Etailer bleibt damit auf Kurs und geht optimistisch in das Weihnachtsgeschäft: Im vierten Quartal erwartet Amazon.com Einnahmen von zwischen 12 und 13,3 Milliarden Dollar (plus 26 bis 40 Prozent) bei einem recht bescheidenen Gewinn von 360 bis 560 Millionen Dollar (minus 24 bis plus 18 Prozent).
»In den vergangenen 15 Jahren haben wir kontinuierlich daran gearbeitet, die Dinge zu verbessern, die den Kunden wichtig sind und auch dieses Jahr machen wir hier keine Ausnahme«, erklärte Amazon-Chef Jeff Bezos bei der Vorstellung der Quartalszahlen. »In diesem Weihnachtsgeschäft werden wir mit den besten Preisen, der größten Auswahl, der höchstmöglichen Verfügbarkeit und den schnellsten Lieferzeiten aufwarten, die wir jemals hatten.« Auf schwindende Gegenliebe stößt Bezos kundenzentrierter Ansatz jedoch bei den Anlegern: Um mehr als 40 Prozent auf 7,3 Milliarden Dollar gestiegene Betriebsausgaben drückten die Amazon-Aktie nachbörslich um knapp fünf Prozent ins Minus.