Mit seiner verbesserten Version des Quadcore-Opteron, Shanghai, möchte der angeschlagene Pozessorhersteller AMD an bessere Zeiten anknüpfen. Der Chip verbraucht laut Hersteller bei 35 Prozent mehr Leistung bis zu 35 Prozent weniger Strom.
Nicht jeder Computerchip kommt zu ministeriellen Ehren, dieser schon: Unter Beisein von Wolfgang Tiefensee, derzeit etwas glücklos agierender Bundesminister für Infrastruktur, kündigte AMD die Verfügbarkeit von »Shanghai« in Stückzahlen an. man sah es dem Repräsentanten der Regierung an, dass er sich freute, endlich einmal etwas Erfreuliches verkünden zu können, statt ständig die Probleme der Deutschen Bahn zu erklären. »Dieser Chip ist in Dresden entstanden. Das ist der einzige Weg, eine eigenständige Entwicklung in Ostdeutschland anzustoßen.«. Auch Emilio Ghilardi, EMEA-Chef von AMD, stimmte in die Begeisterung ein. Beim Vorläufer Barcelona habe es Schwierigkeiten gegeben, doch mit »Shanghai« habe sich AMD wieder an die technische Spitze gesetzt - mit einem zeitlichen Vorsprung von drei bis vier Monaten vor Erzrivale Intel.
Schon seit einiger Zeit hat AMD Probleme mitzuhalten, weshalb inzwischen die gesamte Fertigung in ein neues Unternehmen ausgelagert wurde, an dem die Abu Dhabi Advanced Technolology Investment Corporation (ATIC) einen hohen Anteil hält. Damit verabschiedet sich AMD von der Philosophie, Entwicklung und Fertigung in einer Hand zu behalten. Nur noch Intel verfolgt heute dieses Modell. Die meisten AMD-Mitarbeiter werden in Zukunft bei der neuen Firma landen, die auch für andere Hersteller fertigen soll. Zudem hat die ebenfalls aus dem arabischen Raum stammende Investmentfirma Mubadala development Company ihren Anteil an AMD verdoppelt.