Doch damit sich diese Prognosen überhaupt bewahrheiten können, muss nach Ansicht der Mehrheit der Befragten erst noch ein gewichtiges Problem aus der Welt geschafft werden: Der bislang verschlafene Ausbau der Breitbandinfrastruktur. 59 Prozent sind überzeugt, dass hier noch deutliche Verbesserungen vonnöten sind, um eine ausreichende Grundlage für den entsprechenden Datenverkehr zu schaffen, den Entwicklungen wie KI und smarte Städte mit sich bringen. Nur jeweils fünf Prozent glauben indes, dass die aktuellen Netze bereits ausreichen oder durch die neuen Dienste kein nennenswerter Anstieg des Datenvolumens zu erwarten ist. Auf der anderen Seite sind aber auch 16 Prozent überzeugt, dass Deutschland auch in Zukunft keinen ausreichenden Ausbau der Netze hinbekommen wird. Sie gehen deshalb davon aus, dass neuartige Dienste hierzulande sowieso nur begrenzt nutzbar sein werden.
Ähnlich große Einigkeit herrscht dann auch bei der Frage, wer das bezahlen soll – oder vielmehr, wer das nicht bezahlen soll: Mehr als zwei Drittel (67 Prozent) der befragten Deutschen wären nicht bereit, für das schnellere Netz auch mehr Geld zu bezahlen. Und selbst von den 20 Prozent, die dazu bereit wären, sieht knapp die Hälfte die Schmerzgrenze bei einem monatlichen Aufpreis von maximal 10 Euro, während rund 20 Prozent immerhin bereit wären, zwischen 10 und 20 Euro mehr auszugeben. Zu dieser Knausrigkeit passen auch die Ansprüche an das Netz der Zukunft. Geringere Kosten (51 Prozent) sind hier mehr Deutschen wichtig, als eine bessere Netzabdeckung (46 Prozent) oder eine größere Bandbreite (19 Prozent).
Bleibt die Frage, wo das Netz herkommen soll, wenn es schon niemand bezahlen will. Richten sollen es nach Ansicht der Nutzer die Anderen, vorwiegend in Form der Infrastruktur-Anbieter wie Rechenzentrums-Betreiber, Netzbetreiber und Internetknoten (59 Prozent), die Regierung (38 Prozent) sowie die Digitalkonzerne rund um Amazon, Google, Microsoft und Co. (28 Prozent).