Anbieter entwickeln neue Preismodelle. Beim Backup machen neue Lizenzierungs- und Servicemodelle Schule. Kunden sind es anscheinend leid, pro Client oder Server zahlen zu müssen. Außerdem steigt die Bereitschaft, Backup als Dienstleistung von außen zu beziehen.
Backup gehört seit jeher nicht zu den Lieblingsaufgaben der IT-Administratoren. Denn der unmittelbare Nutzen zeigt sich erst, wenn etwas schief gegangen ist. So lange nichts schief geht, wird Datensicherung als aufwändige Aufgabe wahrgenommen, die den Gewinn der Firma nicht steigert. Zudem stehen die Backup-Verantwortlichen vor vielen Herausforderungen (siehe Kasten).
Anbieter haben es schwer: Viele Firmen haben bereits Lösungen implementiert. Es herrscht ein gnadenloser Verdrängungswettbewerb. Kunden gewinnt praktisch nur, wer deutliche Kostenersparnisse oder innovative Funktionen anbietet, die technische Probleme der Anwender lösen.
Die Anbieter stellen sich mit neuartigen Produkten darauf ein. Ein Beispiel dafür ist Mount10. In den Boomzeiten als Housing-Anbieter angetreten, hat sich die Schweizer Firma heute auf das Geschäft mit der Datensicherung verlegt. Die Kunden können zwischen Backup-Lösungen oder -Services wählen. Die Backup-Software Hiback IXT sichert alle Datentypen. Ein Client kostet um die 1500 Euro, die Servervariante etwa 8000 Euro. Allerdings können sich die Preise bei großen Installationen bis um die Hälfte nach unten bewegen. Auch für den Backup mobiler Systeme hat Mount10 mit My Hiback eine Lösung im Portfolio. Ein prominenter Anwender ist T-Systems. Der Integrator nutzt die Software zur Sicherung eigener Daten und für Outsourcing-Lösungen.
Der Mount-10-Kunde kann sich aber auch für den Hi Valueplan entscheiden, einen Service mit Pauschalabrechnung. »Wir berechnen die Backup-TCO des Kunden und fragen, wie viel weniger Backup kosten dürfte, um das alte System auszuwechseln. Zu diesem Preis vereinbaren wir unseren Hi Valueplan für eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Bereich, zum Beispiel einige Niederlassungen. Dort kann der Anwender beliebig viele Server und Clients einsetzen. Nach Ablauf der Zeitspanne sehen wir weiter«, erklärt Erik Wirz, COO der Firma. Enterprise-weite Agreements sind ebenfalls möglich.
Arkeia präsentierte zur Cebit Arkeia Backup Server Version 2.0 mit volumenbasierender Tarifierung. Dabei kosten die ersten 50 GByte Datenvolumen 99 Euro monatlich. Die Zahl Server oder Clients, auf denen die Lösung läuft, spielt keine Rolle. Eine besonders starke Position hat Arkeia beim Backup von Linux-Systemen. Für die wichtigsten Datenbank-Systeme sind Plugins erhältlich.
Ebenfalls volumenbasiert rechnet Asigra bei seinem Produkt Asigra Televaulting ab. Es zielt auf größere Unternehmen mit vielen Niederlassungen und hat eine verteilte Softwarearchitektur, die auf übers WAN erreichbaren Backup-»Inseln« mit einer Steuerung im zentralen Datenzentrum kombiniert. Die Management-Komponente der Lösung umfasst Funktionen wie Budgetkontrolle, Rückverrechnung und ähnliche Features, die sie als Dienstleistungs-Tool für Outsourcing-Anbieter oder als Profit Center agierende IT-Abteilungen interessant macht.
Am entfernten Standort wird ein einziger Client installiert, der alle Server, Desktops und Laptops am lokalen Netz entdeckt und die Sicherung der lokalen Daten automatisiert, ohne dass auf jeder Maschine Software installiert werden müsste. Bevor die Daten ins Datenzentrum transferiert werden, analysiert die Software die Daten, findet geänderte Blöcke, eliminiert Duplikate und komprimiert das verbleibende Volumen, um das Backup-Set so klein wie möglich zu halten. Dann werden die Daten verschlüsselt und über eine IP-WAN-Strecke, zum Beispiel ein VPN, an das zentrale System geschickt, das die verschiedenen Remote-Standorte konsolidiert. Die Preise beginnen bei 11.250 Dollar.