Anbieter entwickeln neue Preismodelle

6. Mai 2005, 0:00 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Anbieter entwickeln neue Preismodelle (Fortsetzung)

Schnelles Restore als ­Argument
Auf besonders schnelles Restore hat sich Atempo, ehemals Quadratec, spezialisiert. Unter anderem bietet HP die Produkte der Firma an. »In Deutschland haben wir etwa 100 Kunden«, sagt Michael Goldbach, verantwortlich für die Regionen DACH und Osteuropa.
Time Navigator liegt inzwischen in Version 4.0 vor. Beim Restore kann der Anwender punktgenau auf Files oder Datenbank-Komponenten zugreifen, die wieder hergestellt werden sollen. Er erhält einen lückenlosen grafischen Überblick über alle Datenänderungen ohne Rücksicht darauf, wo die Daten gerade innerhalb der Speicherhierarchie liegen. Über ein Web-Interface kann der Restore auch von irgendwo im Netz angestoßen werden. Auch E-Mail lässt sich archivieren. Die Lösung ermöglicht abgestufte Rechtevergaben für Nutzer und Nutzergruppen über Organisationsgrenzen hinweg. Alle wichtigen Betriebssysteme werden unterstützt.

Asynchrone Herstellung mit Replica
Neu sind in Version 4.0 Funktionen zum Schutz mobiler PCs und die Unterstützung von Disk-to-Disk-to-Tape-Technologie. Gegen Aufpreis gibt es ein Snapshot-Management und das Tool Time Navigator Replica. Letzteres stellt Daten heterogener Systeme asynchron wieder her. Anwender bekommen damit eine Sofortkopie ihrer Arbeitsdaten auf einem zweiten Server. Der Preis: ab 4600 Euro. Für IT-Dienstleister sind serviceorientierte Lizenzierungsmodelle möglich.
Auf neuartige Features setzt Yosemite, ebenfalls ein kleinerer ­Backup-Anbieter. So unterstützt Yosemite Backup Advanced, eine Lösung für kleine und mittlere Unternehmen, eine dreischichtige Speicherarchitektur. Ein Master-Server speichert einen Katalog und verwaltet ­alle Backup-Server im Netz. Zusätzliche Medien und Client-Server lassen sich modulweise hinzufügen. Eine selbststeuernde Logik optimiert die Zahl der Quell- und Zieldatenströme. Aus freiem Festplattenplatz auf diversen Servern lässt sich unabhängig von deren Betriebssystem logisch eine virtuelle Library konstruieren. Regelgesteuert werden die Daten von einer Ebene der Hierarchie zur anderen transferiert. Mittels eines Image lassen sich Server doppelt so schnell wie üblich wieder restaurieren.

Backup für die Windows-Welt
Ganz im Windows-Bereich agiert Stor­active mit seiner Lösung Live Backup, die in Deutschland über die Münchner Cyclestor erhältlich ist. Die Software kontrolliert ständig den Datenverkehr im Windows-Netz. Sie sichert permanent die neuesten Files und veränderte Datensätze. Das gilt auch, wenn Anwender offline arbeiten. Dann schreibt die Client-Software zunächst eine Sicherung in den Cache des betroffenen Rechners, die beim nächsten Netz-Login per Ethernet, GSM oder ISDN auf den Server überspielt wird. Pro Einzelplatz sind 99 Euro (plus MwSt.) zu berappen, bei mehreren Lizenzen gibt es Mengenrabatt.
Auf den Backup von PCs du Windows-Severn hat sich Connected, inzwischen von Iron Mountain aufgekauft, spezialisiert. Data Protector/SV ist eine Backup-Software speziell für Windows-Server. Sie sichert auch Daten auf Windows-File- und Print-Servern. Eine intelligente Datenreduktionstechnologie verringert das Volumen um die Hälfte. Zudem werden alle Daten vor Verlassen der Server mit AES (Advanced Encryption Standard) verschlüsselt.
Die Daten der dezentralen Server fließen auf spezielle Backup-Server im Datenzentrum. Gleiche Daten aus mehreren Quellen sichert die Lösung nur einmal, ansonsten werden die Daten auf Block-Ebene verglichen und nur geänderte Blöcke ins Backup einbezogen. Verglichen werden dabei auch Daten, die das Schwesterprodukt Dataprotector/PC auf Windows-PCs gesichert hat. Nach Angaben des Herstellers passen so die Daten von bis zu 1000 Windows-Systemen auf nur ein gespiegeltes Connected-Serverpaar.
Auch bei Connected spielt die Unterstützung von Storage-Services, die Dienstleister anbieten, mittlerweile eine wichtige Rolle. So wurde zusammen mit EMC eine Lösung entwickelt, auf deren Basis KPN seinen Kunden bereits einen Backup-Service offeriert.  

Änderungen bei ­Bewährtem
Doch nicht nur bei kleineren und neuen Firmen gibt es aktuelle Neuigkeiten. Auch die altbewährten Anbieter haben ihre Produkte ausgebaut oder aufpoliert. So zum Beispiel HP: Der Openview Data Protector 5.5 wurde um 200 Funktionen erweitert. Dazu gehören die Sicherung von Logfiles und vereinfache Zugriffsmöglichkeiten sowie Vermeidung von Ausfallzeiten beim Backup to Disk. Weiterhin müssen Bänder oder Platten nicht mehr vollständig kopiert werden, sondern nur noch die Daten, die in einem bestimmten Zeitraum hinzugekommen sind oder verändert wurden. Dieses Daten werden dann an das Ende eines bereits kopierten Mediums angehängt. Das spart Speicherplatz. ­Daten unterschiedlicher Bänder oder Platten lassen sich auf ein Bandformat konsolisieren. Durch gemeinsam genutzten Speicher lassen sich Medien schnell über unbegrenzte Entfernungen hinweg spiegeln. Das vereinfacht die ­Katastrophenvorsorge im Rechenzentrum. Das Produkt kostet in der Windows-Version ab 1660 Euro und für Unix ab 8789 Euro.
Schließlich sei noch der deutsche Hersteller SEP erwähnt. Er bringt sein Datensicherungsprodukt SEP Sesam für Unix in der Version 2.2.1-3 und seine Windows-Lösung in Version 2.0.2.98 bereit. Hinzugekommen sind Datensicherungs-Clients für Macintosh ab Mac  und OpenVMS ab Verion 7.1. Die Sicherheitsfeatures wurden erweitert genau wie die Mehrsprachen-Unterstützung. Restores und die Prioritätensetzung bei Gruppen-Backups funktionieren jetzt schneller. Die neuen Versionen können sich SEP-Kunden aus dem Internet herunterladen.


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