Kaspersky Lab hat im Laufe der letzten drei Monate beobachtet, wie der "Obad.a"-Trojaner, der bisher komplexeste mobile Android-Schädling, verbreitet wird. Zum ersten Mal in der Geschichte der Cyberkriminalität rund um mobile Endgeräte nutzt ein Trojaner Botnetze, die von anderen kriminelle Gruppierungen kontrolliert werden.
Insgesamt wurden 83 Prozent der Infektionsversuche in Russland verzeichnet. „Obad.a“ kommt wohl hauptsächlich in den GUS-Staaten vor. Darüber hinaus wurde er auch auf mobilen Endgeräten in der Ukraine, Weißrussland, Usbekistan und Kasachstan entdeckt.
Auffällig ist die gleichzeitige Verbreitung von verschiedenen Versionen, die über den Trojaner „SMS.AndroidOS.Opfake.a“ verteilt werden. Diese doppelte Art der Infektion beginnt mit einer SMS-Nachricht an die Nutzer, die aufgefordert werden, dem Link einer kürzlich empfangenen Nachricht zu folgen. Wenn das Opfer auf den betreffenden Link klickt, wird eine Datei mit „Opfake.a“ automatisch auf das betreffende Smartphone oder Tablet heruntergeladen.
Die schädliche Datei kann nur installiert werden, wenn der Nutzer diese auch startet. Sollte dies geschehen, sendet der Trojaner weitere Textnachrichten an die Kontakte des infizierten Gerätes. Ein Klick in diesen Nachrichten führt dazu, dass „Obad.a“ heruntergeladen wird. Es ist ein sehr ausgeklügeltes System: Ein russischer Mobilfunkanbieter meldete innerhalb von nur fünf Stunden mehr als 600 Nachrichten, die diese Links enthielten. All dies deutet auf eine großangelegte Verbreitung hin. In den meisten Fällen wurde der Schädling über ein bereits infiziertes Gerät verbreitet.