Angriffslustiger Distributor Devil
Devil Computer sieht sich ein Jahr nach der Übernahme durch Tulip wieder in optimaler Angriffsposition: Der Braunschweiger Grossist baut den Standort aus und erweitert sein Angebot durch neue Hersteller-Kooperationen.
- Angriffslustiger Distributor Devil
- »Dem SMB gegenüber in der Pflicht«
Gerade hat Devil mit Hersteller Asus seine Partnerschaft intensiviert: Nun vertreibt der Distributor auch das Komponentenangebot des Herstellers. Weitere Direktverträge sollen folgen: »Zurzeit sind wir mit einigen Herstellern im Gespräch«, verrät Geschäftsführer Karsten Hartmann auf der Devil-Hausmesse in Braunschweig. Auch durch die Sortimentserweiterung hofft der Devil- Chef, den leichten Umsatzrutsch nach der Tulip-Übernahme wieder wettzumachen und Konkurrenten überholen zu können: Im laufenden Geschäftsjahr will die Firma von zuletzt 320 auf 345 Millionen Euro zulegen. Die Arbeit für den Ausbau der Logistik-Kapazitäten und des Bürogebäudes werden noch diesen Monat aufgenommen.
Große Hoffnungen knüpft das Devil-Management außerdem an einen Erfolg der Conceptronic- Marke bei Retail und Fachhandel.
Rund 70 Hersteller-Partner stellten auf der Devil-Messe in Braunschweig aus, 1.100 Kunden hatten sich angemeldet. Devil-Chef Karsten Hartmann kündigte auf der Veranstaltung an, dass noch in diesem Monat die Arbeiten für die Erweiterung des Bürogebäudes und des Lagers aufgenommen würden. Etwa 1.000 Quadratmeter für die Administration und 4.000 Quadratmeter für die Logistik sind geplant. Mit »drei bis vier Monaten«, umschreibt Hartmann im Gespräch mit Computer Reseller News die Bauphase. »Dann verfügen wir über genug Platz, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.«
Neue Distiverträge im Visier
Denn der Devil-Chef will nun gleichzeitig bei mehreren Produkt- Bereichen und in verschiedenen Kundensegmenten die Geschäfte ausweiten: »Zurzeit sind wir mit einigen Herstellern über weitere Direktverträge im Gespräch. « Derzeit kann Devil schon 70 Vereinbarungen auflisten. Ein Beispiel für eine neue Direktpartnerschaft ist das erst Mitte August erweiterte Abkommen mit Asus. Neben Notebooks und TFT-Monitoren distribuiert Devil nun auch das komplette Komponentenangebot des Herstellers. Von solchen Verträgen wünscht sich Hartmann einige mehr, um im laufenden Geschäftsjahr 2007/2008 von 320 Millionen Euro auf 345 Millionen zu kommen. Das käme einer Art Befreiungsschlag gleich. Denn nach 327 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2004 und nach der Übernahme durch Tulip, rutschte der Umsatz erst einmal nach unten. Im Übrigen sei die Übernahme durch Tulip vor gut einem Jahr kaum spürbar verlaufen, stellt Hartmann fest.
Jetzt sei das Unternehmen wieder auf »gesunden Wachstumskurs «, versichert Hartmann. Dass dies so bleibt, dafür soll auch die Tulip-Marke Conceptronic sorgen. Während Jörg Walther, verantwortlich für den Retail bei Conceptronic, überzeugt ist, dass man beim Retail Beachtung finden wird, wirbt sein Kollege Ralf Nahnsen mit der Marke um den SMB-Fachhandel: »POS-fähige Verpackung, Beratung und Service sind nur ein Teil unserer Leistungen für die Reseller.«