Anhaltender Preisanstieg im Speichermarkt. HEKs für Speichermodule verzeichnen seit dem Jahreswechsel einen stetigen Anstieg. Betroffen sind vor allem DDR266- und DDR400-Bausteine. Die Verfügbarkeit schwankt zwischen ausreichend bis schlecht.
Die HEKs für Speichermodule tendieren weiter nach oben. Einen über Wochen anhaltenden Preisanstieg hat es seit langen nicht mehr gegeben. Nahezu ungläubig beobachtet die Branche daher die aktuelle Entwicklung. Vor allem der Fachhandel erwartet eine Kehrtwende. Momentan sieht es jedoch nicht danach aus. »Aufgrund der regen Nachfrage aus dem OEM-Kanal verschlechtert sich die Verfügbarkeit, während die Preise nach oben gehen«, begründet Yves Plaire, Sales Manager bei PNY, die aktuelle Situation.
»Wir verzeichnen momentan in nahezu allen Speicherbereichen ein steigendes Preisniveau, verbunden mit zum Teil erheblichen Lieferschwierigkeiten«, bestätigt auch Marc-Florian Gerken, Business Group Manager bei Ingram Micro. »Die Nachfrage ist momentan recht gut. Die Verfügbarkeit von 512 MByte DDR333 und DDR400, insbesondere von Infineon- und Samsung-Original-Modulen, ist derzeit allerdings schlecht.« OEM- und Third-Party-Ware sei dagegen noch gut erhältlich. »Der Markt an Original-DDR333- und DDR400-Modulen ist ziemlich knapp«, erklärt Edmund Dägele, Geschäftsführer bei Memorysolutions, meint aber einschränkend, dass die Nachfrage zeitgleich geringer geworden sei. »Daher hat es keinen weiteren gravierenden Preisanstieg gegeben.«
Bei SDRAM sind nach einem Anstieg in der letzten Zeit die Preise nun auf einem stabilen Niveau angekommen. Nach wie vor fordert der Markt diese Typen für das Upgrade- und Nachrüstgeschäft.
»Zur Cebit haben sich viele Marktteilnehmer mit DDR-Modulen eingedeckt, um vor Überraschungen nach der Messe abgesichert zu sein«, erläutert George Linardatos, Office Manager bei Transcend. »Das Angebot an DDR-Chips ist nicht unlimitiert, so dass Preisbewegungen bei stärkerer Nachfrage ? auch von den großen Spielern, wie HP oder IBM ? durchaus heftiger ausfallen können.«
Während der Grundtenor der Einschätzungen aus der Branche auf eine Verknappung hindeutet, sieht Ingram Micro die Zukunft weniger dramatisch: »Die Verfügbarkeit ist gut und wird sicherlich stabil bleiben«, meint Christoph Runge, Product Manager Europe bei Ingram Micro Components Europe. »Größere Engpässe oder Allokationszeiten erwarten wir nicht. Auch wenn sich einige Hersteller mehr auf Flash-Produkte fokussieren, wird die Standard-Ware weiterhin verfügbar sein.«
»Nach der Cebit sind zunächst alle Varianten denkbar«, sagt Transcend-Manager Linardatos. »Der Handel muss auf mittel- bis langfristige Preiserhöhungen gefasst sein, ebenso aber auch auf Seitwärtsbewegungen.« Memorysolutions-Manager Dägele ist dennoch von der anhaltenden Attraktivität des Segments überzeugt: »Reseller können derzeit mit Speichern noch sehr gute Margen erwirtschaften.«
Für das dritte Quartal kündigen sich die kommenden Speicherstandards an. Die ersten DDR2-Samples befinden sich bereits im Umlauf. Die Serienproduktion startet allgemein Ende des zweiten Quartals. Die Mainboard-Hersteller werden in etwa zeitgleich folgen, so dass der Handel ab dem dritten Quartal die ersten DDR2-basierten PC-Systeme anbieten kann.