Apertexx ? Kleines Beratungsunternehmen mit hohem Anspruch. Mitten in der IT-Krise wagte Apertexx den Markteintritt und hat sich erstaunlich gut entwickelt. Kein Wunder, denn zu oft waren bei IT-Projekten Dilettanten am Werk. Die will Apertexx bereits im Vorfeld aussieben. Damit die Umsetzung dann auch klappt, begleiten die Münchner ihre Kunden durch alle Projektphasen.
Einen schlechteren Zeitpunkt für die Gründung eines IT-Beratungsunternehmens hätte Kai Kriebel nicht wählen können, und manche seiner Bekannten müssen den damals kaum 30-jährigen Jungunternehmer schlichtweg für verrückt gehalten haben. Mitten in der Rezessionsphase der IT-Branche gründete Kriebel die Apertexx Unternehmensberatung GmbH. In einer Zeit also, in der IT-Projekte größtenteils auf Eis lagen, viele externe Berater dem Rotstift zum Opfer fielen, und die Stundensätze für IT-Consultants ins Bodenlose absackten.
Der studierte Telekommunikationselektroniker Kriebel war dennoch davon überzeugt, dass Kunden seine Dienstleistung dringender denn je brauchen. Schließlich hatte er während seiner Tätigkeit beim IT-Berater Norcom AG genügend Anschauungsunterricht genossen, wie man IT-Projekte lieber nicht angehen sollte. »Viele Projekte laufen aus dem Ruder, weil sie nicht sauber geplant sind, mangelhaft durchgeführt werden, das Controlling fehlt und die Kommunikation zwischen Kunden und IT-Dienstleister nicht stimmt.« Große Namen, auf die Kunden bei der Wahl des IT-Dienstleisters achten, schützen vor solchen Fehlen nicht unbedingt. Überhaupt Kommunikationsstörungen: Kriebel kennt die lauten, bisweilen arrogant wirkenden Sprüche in der Branche, die seine Sache nicht sind. Vielmehr schätzt der Manager den asiatischen Führungsstil, nicht nur im Umgang mit Mitarbeitern, sondern auch mit Kunden. Damit meint Kriebel nicht etwa autoritäres, besserwisserisches Gehabe. Genaues Zuhören, Reflektieren, Analysieren ? das ist es, was ihn an der asiatischen Kultur fasziniert und was seinem ruhigen Wesen auch entgegenkommt.
Mittlerweile sind in dem jungen Unternehmen 17 Mitarbeiter beschäftigt, die allesamt über langjährige Berufserfahrung verfügen. Sie beraten Kunden bei der Wahl des richtigen IT-Dienstleister, überprüfen ihre vorgelegten Konzepte, überwachen und kontrollieren den Projektablauf und unterstützen so das IT-Personal des Kunden. Das soll garantieren, dass der Kunde genau solche IT-Lösungen erhält, die den vorher festgelegten Nutzen erfüllen. Und nicht nur das: Der IT-Verantwortliche des Kunden wird mit Unterstützung von Apertexx zum Projektleiter ausgebildet und kann das erworbene Know-how in anderen Projekten anwenden.
Wie viele andere kleine IT-Firmen so profitiert auch Apertexx von einem Großkunden: Der Deutschen Bahn. Die Berater erhielten den Auftrag, gemeinsam mit der DB Systems an der Entwicklung und Umsetzung eines neuen Bürokommunikationssystems zu arbeiten. Im Vordergrund stand dabei, die Serverinfrastruktur zu konsolidieren und jeden einzelnen Arbeitsplatz individuell mit den benötigten IT-Anwendungen auszustatten.
Ein Referenzprojekt, das der jungen Apertexx derzeit nicht nur bei der Akquise hilft, sondern sich auch im Umsatz niedergeschlagen hat: 2,7 Millionen Euro setzte die Firma im vergangenen Jahr um ? ein Drittel mehr als im Vorjahr. Dieses Jahr will Apertexx die Expansion verstärken und setzt dabei auf den Vertriebsprofi Frank Sattler, der neben Firmengründer Kai Kriebel die Geschäftsleitung innehat. Der 46-jährige Sattler ist in der Branche kein Unbekannter: Computer 2000, Memorex Telex, FTP Software, Axent Technologies und zuletzt Consultworx, die er als Geschäftsführer mit aufbaute.
Einen respektablen Erfolg, der sich noch auszahlen könnte, hat Apertexx kürzlich bei der Europäischen Zentralbank (EZB) mit Sitz in Frankfurt am Main gelandet. Die EZB hat im vergangenen Jahr 30 europaweit agierende Firmen qualifiziert, die nun als Lieferanten der Bank feststehen. Nur sie sind berechtigt, an den Ausschreibungen der EZB teilzunehmen. Apertexx gehört zu diesem exklusiven Kreis und sieht sich dadurch mit seinem Beratungsansatz voll bestätigt. Mit der EU-Erweiterung stehen den Bankern viele IT-Projekte ins Haus, und diese Chance wollen sich die Münchner nicht entgehen lassen.
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Kasten
Gründung: Oktober 2001
Jahresumsatz: 2002: 2 Millionen Euro, 2003: 2,7 Millionen Euro
Mitarbeiter: 17
Kernkompetenzen: Projektmanagement, Projektcoaching, Qualitätssicherung und Projektcontrolling
Eigene Produkte: Beratungstool Projekt-Office mit Remote-Funktion zur Dokumentation und Verwaltung z.B. Ist-/Soll-Vergleiche, monatliche Abrechnungen von Projektkosten (in Vorbereitung)
Kunden: Deutsche Bahn, Fondsgesellschaft Orbitex, AGM (Facility Management), Gastro-Markt (kroatisches Handelsunternehmen)
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Apertexx Unternehmensberatung GmbH
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