Apple nicht an den Pranger stellen

Anders als die Broadliner plant der dritte deutsche Apple-Distributor Comline vorerst keine generellen Preisaufschläge bei Apple- Computern. Bis auf einige individuelle Preisanpassungen sollen die aktuellen HEKs für Macintosh- Rechner ihre Gültigkeit behalten. Gleichwohl wird jedoch auch Comline die Preise für iPods erhöhen, da die derzeitige Margensituation in diesem Produktbereich eine Neukalkulation notwendig mache. Im Gespräch mit CRN betont Comline-Geschäftsführer Harald Rapp, dass er die rebellische Haltung von Apple gegenüber der ZPÜ durchaus nachvollziehen könne: »Die ZPÜ sollte an den Pranger gestellt werden, nicht Apple. Die ZPÜ hat bisher keine realistischen Vorschläge für eine angemesse Urheberabgabe auf digitale Speichermedien vorgelegt. Wir finden es richtig, dass Apple Gebühren in unabsehbarer Höhe nicht einfach stillschweigend akzeptiert, sondern eine deutliche Position gegen die unrealistischen Vorschläge der ZPÜ einnimmt. « Grundsätzlich stimmen ihm da die Verantwortlichen der anderen Distributoren zu: »Wir haben keinen Streit mit Apple, denn auch wir halten diese Abgaben für nicht richtig. Sie sollten ganz entfallen oder sehr niedrig ausfallen«, verteidigt Ingram-Manager Jung den Hersteller.

Apple selbst äußert sich nicht zu den Vorgängen. Erst recht nicht zum Vorwurf, der Hersteller würde seine Partner benachteiligen und auf diesem Weg den Direktvertrieb forcieren. Comline- Geschäftsführer Rapp warnt: »Apple baut derzeit seinen Premium Reseller Kanal weiter aus. Eine Stärkung des Direktvertriebs wäre in dieser Situation kontraproduktiv «, betont der Comline-Geschäftsführer. Andere Marktteilnehmer sehen einen deutlicheren Zusammenhang: Die Preiserhöhung schwäche vor allem die Channel-Partner. »In Apples Online- Store wurden die Preise nicht erhöht und auch in den geplanten eigenen Retail-Stores wird Apple dies wohl nicht tun«, ärgert sich ein Händler, der nicht genannt werden möchte.

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1. Apple verärgert Distributoren und Händler
2. Apple nicht an den Pranger stellen
3. Aktuelle Übersicht vergütungspflichtiger Produkte