Nachdem sich die privaten Sender erst einmal von ihrem hochauflösenden Fernsehangebot verabschiedet haben, halten noch die Öffentlich-Rechtlichen die HDTV-Fahne hoch. Bis 2010 soll der Regelbetrieb starten.
Im Vergleich zu Ländern wie der Schweiz, Großbritannien oder den USA ist Deutschland in Sachen hochauflösendes Fernsehen (HDTV) ein Entwicklungsland. Lange schoben sich Gerätehersteller und Sender nach dem Henne-Ei-Prinzip den schwarzen Peter zu. Ohne passende Geräte mache das Angebot von HDTV-Inhalten keinen Sinn, so die Sendeanstalten. Die Hersteller wiederum verwiesen auf den fehlenden Content. Mittlerweile sind über 95 Prozent der verkauft Flachbildfernseher für hochauflösende Inhalte vorbereitet (HD Ready), doch beim Programmangebot sieht es noch düster aus. Immerhin strahlten SAT1 und Pro7 seit 2005 ihr Angebot testweise parallel in HDTV aus, doch das Signal wurde im bereits im Februar abgeschaltet. Nun kann hierzulande kein HD-Kanal mehr frei empfangen werden, lediglich Pay-TV-Anbieter Premiere hält noch ein Angebot bereit, allerdings mit erheblichen zusätzlichen Kosten.
Es sieht also derzeit düster aus beim Fernsehen der Zukunft und man wird den Eindruck nicht los, dass die Programmanbieter sich allzu gerne um die notwendigen Investitionen drücken. Nun zeigt sich aber ein kleiner Silberstreif am HDTV-Horizont: In einem Spitzengespräch zwischen den öffentlich-rechtlichen Sendern und dem Fachverband Consumer Electronics im ZVEI, der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (GfU) und der Deutschen TV-Plattform haben sich ARD und ZDF zur Einführung von HDTV bekannt. Demnach beginnen die beiden öffentlich-rechtlichen Medienhäuser ab sofort mit intensiven Vorbereitungen zum HDTV-Regelbetrieb, der im Februar 2010 mit der Übertragung der Olympischen Winterspiele in Vancouver starten wird. »Damit ebnen wir schon heute den Weg in die nächste Generation der Fernsehtechnik«, glaubt Andreas Bereczky, Produktionsdirektor des ZDF.