Neues Zentrum in Chennai
- Auf dem Weg zur globalen Marke
- Neues Zentrum in Chennai
- Personalknappheit ist Dauerproblem


Das Nebeneinander von kundennaher Delivery, Entwicklung und High-Level-Support von Indien aus und Entwicklungszentren für Spezialthemen, die sich irgendwo auf dem Globus befinden können, bezeichnet TCS als GNDM (Golbal Network Delivery Model). Es ist neben besonders hoher Servicequalität ein Spezifikum, mit dem sich TCS von Infosys, Wipro und Satyam, den drei anderen indischen Branchengrößen, differenzieren möchte. Im TCS-Zentrum in Chennai (ehemals Madras) zum Beispiel befindet sich ein kompletter Einzelhandels-Shop mit RFID-Lösungen. Wer die Futureshop-Implementierung auf der Cebit gesehen hat, konnte dort aber nichts grundlegend Neues entdecken. Gleich nebenan wurde neuartige Software für die papierlose Abfertigung von Flugpassagieren präsentiert. Weitere Schwerpunkte sind in Chennai Telekommunikation, Banking und Fertigungsindustrie. In einer Sonderwirtschaftszone der Stadt entsteht derzeit wie ein Stein gewordenes Monument des Führungsanspruchs Siruseri, ein gigantisches TCS-Entwicklungszentrum. Das Gelände reicht für 25000 Menschen, die Software erstellen sollen. Ein 130 Meter hohes Kundenzentrum überragt die übrigen Gebäude. Siruseri wird nicht nur Büros, sondern auch Läden, Bankfilialen, Tennisplätze, ein Auditorium mit 550 Plätzen, ein Amphitheater mit 1500 Sitzen, eine große Bibliothek und einen Pool umfassen. Das Dach wird mit Solarzellen gepflastert, das Wasser rezykliert. Für den Gesamtkomplex strebt TCS eine Zertifizierung als »Green Buildung« an. In der Umgebung lassen sich weitere 78 IT-Firmen nieder, sodass hier ein schlagkräftiger IT-Cluster entsteht. Wie aber schätzen globale Kunden die Leistungsfähigkeit indischer IT-Dienstleister ein? Dazu befragte InformationWeek USA 430 IT-Profis. Nach deren Aussagen haben sie im Vergleich zum Jahr 2005 ihr Geschäftsverständnis verbessert, können Veränderungen in Projekten besser handhaben und stellen fehlende Fähigkeiten bereit. Allerdings beklagen sich gleichzeitig 41 Prozent der Befragten darüber, dass die Dienstleister Schlüsselpersonen für Projekte nicht lang genug halten und dass die Qualität der Projektmitarbeiter abgenommen habe (32 Prozent). 31 Prozent bemängeln, dass weniger innovative Ideen von den Outsourcern geliefert werden. Dabei sind die Dienstleister wegen steigender Personalkosten und der Aufwertung der Rupie geradezu gezwungen, auf der Wertschöpfungsleiter nach oben zu klettern.