Zum Inhalt springen

Personalknappheit ist Dauerproblem

Autor:Redaktion connect-professional • 16.10.2008 • ca. 1:45 Min

Inhalt
  1. Auf dem Weg zur globalen Marke
  2. Neues Zentrum in Chennai
  3. Personalknappheit ist Dauerproblem

»Unser größtes Problem ist, ausreichend qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten«, sagt S. Ramadorai, CEO und Managing Director von TCS. Zwar beträgt die jährliche Wechselrate nur rund 12 Prozent, doch wächst der Personalbestand pro Jahr um über 20 Prozent. Wirtschaftlich strebt TCS an, seine Marge von etwa 25 Prozent zu halten. Das geht nur, wenn möglichst viel Service von kostengünstigem indischen Personal erbracht und gleichzeitig höherwertige Services oder Produkte verkauft werden. TCS unterhält deshalb engste Kontakte zu zahlreichen Hochschulen in Indien und der ganzen Welt, allerdings nicht aus Deutschland. Seit Kurzem beginnt man, Absolventen anderer Fachrichtungen als Informationstechnik für die Arbeit als Entwickler fit zu machen. »In neun Monaten schulen wir sie zu CMMI-5-Programmierern«, sagt Ajoyendra Mukherjee, der für das Personalmanagement zuständig ist. Generell könne man 70 bis 80 Prozent der Projektarbeit von Offshore-Mitarbeitern leisten lassen, erklärt Europachef Ramachandaran. »Meist starten wir bei europäischen Kunden mit einer Relation von 60:40, die Arbeit erfolgt also hauptsächlich kundennah«, sagt Ramachandaran. Gewinne der Kunde Vertrauen, sinke dieser Anteil. Darin und im Vertrieb höherwertiger Lösungen, so Finanzchef S. Mahalingam, liege ein Hebel gegen steigende Personalkosten und die derzeitige Rupien-Aufwertung. Dass man erfolgreich nach neuen Ufern strebt, zeigt die Aufteilung der Umsätze auf Bereiche, die bei anderen indischen Dienstleistern ähnliche Tendenzen aufweisen dürfte: Anwendungsmanagement und -integration, die klassischen Märkte, sind nur noch für knapp die Hälfte der Umsätze verantwortlich. Den Rest erwirtschaften höherwertige Dienstleistungen, Softwaretests oder Infrastrukturmanagement etwa. Auch das Produktgeschäft im Banking-Bereich, derzeit rund drei Prozent vom Umsatz, soll wachsen. Dafür gründete TCS das Tochterunternehmen TCS Financials. »Mindestens zehn Prozent unseres Gesamtumsatzes sollen zukünftig aus Kontinentaleuropa kommen, mehr besonders aus Deutschland und Frankreich«, sagt Girish Ramachandran, bei TCS federführend für das europäische Geschäft verantwortlich. Im Europa-Umsatz ist Großbritannien nicht enthalten. 2007 erwirtschaftete Kontinentaleuropa 9,8 Prozent, das Ziel ist also schon fast erreicht, Weil der Umsatz insgesamt rasant wächst, bedeutet es eine ständige absolute Zunahme, den Anteil zu halten. Die derzeitige Finanzkrise schockt das Unternehmen trotz vieler Kunden aus dem gebeutelten Sektor nicht. »In schlechten Zeiten müssen unsere Kunden ihr Geschäft noch besser aufstellen und die Kosten senken«, sagt Phiroz Vandrevala, Head of Global Affairs. Allenfalls Auftragsverzögerungen seien möglich, letztlich erwarte er aber noch mehr Wachstum. Nächstes Ziel des Unternehmens ist, unter dem Brand »Experience Certainty« eine weltweit anerkannte IT-Dienstleistungsmarke wie IBM zu werden (siehe Interview).