Aufgedeckt: Des Googles wahrer Kern
»Um es gleich vorwegzunehmen: Hinter Google steckt die CIA«, mit diesen Worten überraschte Google-Pressesprecher Stefan Keuchel vor einiger Zeit bei einem Besuch in der <i>CRN</i>-Redaktion.
Doch in bewährter »Men in Black«-Manier wurden die anwesenden Redakteure sogleich »geblitzdingst« und hatten das Bekenntnis danach vergessen – bis Google Anfang September den Internetbrowser »Chrome« präsentierte und die Erinnerung an den aufschlussreichen Redaktionsbesuch langsam zurückkehrte.
Natürlich, angesichts der sogar vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik festgestellten »Datensammelwut« von Google war man ohnehin bereits misstrauisch. Doch aufgestachelt durch Keuchels Insider- Information machten sich CRN-Mitarbeiter in den letzten Tagen daran, hieb- und stichfeste Beweise für die CIA-Connection zu finden. Dabei stießen sie auf überraschende Erkenntnisse: Bereits die Eingabe des Begriffs »Backdoor« bei Google führte zu der beliebten Fehlermeldung »Sicherheitsfehler: Domainnamen stimmen nicht überein«. »Sie haben versucht, eine Verbindung mit ›google.de‹ aufzubauen«, so der Fehlertext weiter. »Allerdings gehört das ›vorgezeigte‹ Sicherheitszertifikat »www.cia.gov«. Es ist möglich, aber unwahrscheinlich, dass jemand versucht, Ihre Kommunikation mit dieser Website abzufangen.«
Nur kurz darauf erreichte uns ein Anruf der CIA-Hotline mit dem Angebot eines konspirativen Treffens an einer S-Bahnhaltestelle unweit der CRN-Redaktion im Münchner Vorort Poing. Wegen der häufigen Durchfahrten von Regional- und Fernzügen gab es zwar erhebliche Verständigungsprobleme, doch bereits nach kurzer Zeit war klar: Google ist für den US-Geheimdienst mittlerweile zur wichtigsten Informationsquelle geworden. Fieberhaft sucht das ungleiche Gespann nach neuen Wegen der Informationsbeschaffung, was auch den nicht abreißenden Fluss an neuen Google-Produkten erklärt.
Doch dann musste unser Informant zerknirscht eingestehen: Das Internet ist nicht alles. Um in naher Zukunft eine weltweite lückenlose Überwachung zu gewährleisten, steht der CIA-Dienstleister Google unmittelbar vor dem Abschied vom reinen Webbusiness. Noch in diesem Jahrzehnt soll die Welt unter anderem mit dem Google Car, der Google Kaffeemaschine und der Google Nachttischlampe beglückt werden. Schöne neue Welt, kann man da nur sagen und reuevoll bekennen: So schlimm war Microsoft nie.