Hannover stand bisher nicht gerade für Style und Glamour. Um die Showstarqualitäten der CeBIT gegenüber CES und IFA auszubauen, hat sich die Deutsche Messe für nächstes Jahr prominente Unterstützung geholt. Partnerland Kalifornien soll mit Arnold »Arnie« Schwarzenegger Sommer, Sonne, Showstars nach Niedersachsen bringen.
Offiziell ist der Gouverneur als Botschafter für umweltfreundliche Technologie angekündigt, der dem CeBIT-Schwerpunkt Green IT zu ein bisschen Glanz verhelfen soll.
Aus gut unterrichteten Kreisen drangen jetzt jedoch Gerüchte nach außen, dass Arnie für einen ganz anderen Coup angeheuert wurde. Um den Besucherrückgang zu stoppen, setzt der Terminator auf kalifornische Erfolgsrezepte. Wegen der abtörnenden Temperaturen Anfang März wird das Messegelände flächendeckend mit künstlichen Heizsonnen bestrahlt. Die Freiflächen sollen mit mehreren Tonnen Sand, Palmen und Beach Clubs eine relaxte Atmosphäre vermitteln. Komsa hat anstelle des traditionellen Pavillons bereits einen Strandabschnitt mit Aloha-Bar und angrenzendem Muscle Beach gebucht. Komsa- Chef Gunnar Grosse und Aetka- Vorstand Uwe Bauer trainieren bereits mehrfach täglich an der Hantelbank, um bei Messeterminen in der Badehose eine gute Figur zu machen.
Zahlreiche Distis, darunter alle Broadliner, haben wieder um Standfläche nachgefragt, seit durchgesickert ist, dass ein ganzes Heer von Messehostessen mit einem Paris Hilton Look alike- Contest gecastet werden soll. Beschlossene Sache ist auch die Umbenennung des Planet Resellers in Planet Hollywood. An den Zugangskontrollen wird im kommenden Jahr der Gewerbenachweis allein nicht mehr ausreichen. Noch stößt Arnies Konzept, nur Reseller mit einem glamourösen oder coolen Look Zutritt zu gewähren, aber auf erbitterten Widerstand. Planet-Ausrichter Computer Reseller News befürchtet, dass die Besucherzahlen gegen null tendieren könnten. Auch eine Umbenennung der Disti Awards in Disti Oscar konnte der Messe-Partner bislang verhindern. Die Pläne für die Preisverleihung inklusive den Laudatoren Sharon Stone, Angelina Jolie und George Clooney seien schlicht nicht zu finanzieren.
Einige von Arnies Erfolgsrezepten erwiesen sich zudem als schwer umsetzbar. So verlief die Suche nach einer unverheirateten Kennedy-Nichte als Ehefrau für den Messe-Chef bisher ergebnislos. Ernst Raue hat aber vorsorglich schon mal die Scheidung von seiner derzeitigen Ehefrau eingereicht.