Konsumklima

Aufschwung kommt ins Stottern

25. Januar 2010, 11:24 Uhr | Matthias Hell
Die nach-weihnachtlichen Rabattaktionen steigern die Kauflust der Deutschen

Wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) berichtet, wird sich die leichte Abkühlung des Konsumklimas im Februar fortsetzen. Zwar bleibt die Konjunkturerwartung stabil und legt die Anschaffungsneigung sogar etwas zu, doch macht die erwartete Einkommensentwicklung den Deutschen Sorgen.

Die Ende 2009 im Konsumklimaindex der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) erkennbare Erholung von der Krise, hat sich in den letzten Wochen wieder verlangsamt: Wie das Marktforschungsunternehmen berichtet, stagnieren die Konjunkturerwartungen im Januar. Zwar stützen die vielen Preissenkungen im Handel die Konsumneigung, die auch in diesem Monat steigt. Doch sorgen ein zu erwartender Anstieg der Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten sowie die zunehmende Furcht vor Jobverlust dafür, dass die Verbraucher die Einkommenserwartung weniger optimistisch bewerten.

Für den Februar 2010 prognostiziert die GfK für den Konsumklima-Gesamtindikator einen Wert von 3,2 Punkten nach revidiert 3,4 Zählern im Januar dieses Jahres. Damit sinkt der Indikator zum vierten Mal in Folge. Allerdings ist man noch immer weit von dem Konsumeinbruch zu Beginn des letzten Jahres entfernt und gibt es auch weiterhin positive Zeichen für den Einzelhandel: So nimmt die von den Marktforschern ermittelte Anschaffungsneigung aktuell zu und kompensiert mit einem Plus von 4,2 Punkten die Verluste aus dem Vormonat nahezu vollständig. Damit entzieht sich die Anschaffungsneigung im Januar der rückläufigen Entwicklung der Einkommenserwartung. Offenbar wirkt hier bei vielen Konsumenten aktuell die Fülle an Rabatten, die weite Teile des Handels anbieten.

Die in der Konsumentenbefragung zu Tage tretende Tendenz, wonach sich die Dynamik der wirtschaftlichen Erholung abschwächt, wird derzeit auch von Finanzanalysten geteilt. So zeigen etwa auch die aktuellen Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr zwischen 1,5 und 2 Prozent wachsen kann. Damit würde aber der starke Einbruch der Konjunktur im vergangenen Jahr mit einem Minus von 5 Prozent nur zu einem geringen Teil kompensiert werden können.


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