T-Systems kommt nicht zur Ruhe
Axel Knobe verlässt T-Systems im Streit
Unterschiedliche Ansichten in Strategiefragen ist eine übliche Beschreibung für einen handfesten Krach. Den gab und gibt es erneut im T-Systems-Vorstand. Ex-Gedas-Chef Axel Knobe hat die Konsequenzen gezogen.
Axel Knobe wird sich nach guten alten Zeiten sehnen, als er noch im Herbst 2003 das Jubiläum zum 20-jährigen Bestehen der Gedas AG feiern durfte. Das möglicherweise bevorstehende Ende seiner IT-Karriere hat sich der 57-jährige Ex-Chef der VW-Tochter Gedas sicher anders vorgestellt. Im Streit um »unterschiedliche Ansichten über die strategische Ausrichtung der Geschäftskundensparte der Deutschen Telekom«, so die kaum den Krach verhehlende offizielle Mitteilung, verlässt Knobe den Konzern. Seit der Übernahme von Gedas war der Manager »Chief Sales & Service Officer«, so die offizielle Bezeichnung, der Geschäftskundensparte von T-Systems. Diesen Posten übernimmt nun die 42-jährige Managerin Zvezdana Seeger – übergangsweise neben ihrer Verantwortung für die Sparte Systemintegration.
Übergangsweise: Das kennzeichnet derzeit die Situation im Vorstand der T-Systems. Ein Nachfolger für Lothar Pauly an der Spitze des IT-Dienstleisters kann T-Systems nach wie vor nicht präsentieren, mehr als 4 Wochen nach Paulys Demission. Der Job dürfte zu den derzeit undankbarsten Aufgaben bei einem IT-Konzern in Deutschland zählen. T-System steht einerseits im Vertrieb unter Druck, andererseits will auch diese Telekom-Sparte Personal abbauen und Standorte schließen.
Nach Knobes Ausscheiden hat sich die Stimmung vor allem unter der Ex-Gedas-Mannschaft weiter verschlechtert. Schon vor dem Rücktritt ihres ehemaligen Chefs klagten Gedas-Beschäftigte über eine mangelhafte Integration in den schwerfälligen Konzern. Im Gespräch mit Computer Reseller News beklagten Ex-Gedas-Verantwortliche Bürokratie und eine eingeschränkte Handlungsfreiheit, vieles davon war ihnen als IT-Tochter selbst im Verbund des Volkswagenkonzerns fremd.
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