Bechtle hat Milliarde im Visier. Das Geschäft läuft zufrieden stellend beim größten unabhängigen Systemhaus. Der Umsatz konnte um rund fünf Prozent auf knapp 792 Millionen Euro gesteigert werden, das Vorsteuerergebnis legte von 19 auf rund 27 Millionen Euro zu.
Ralf Klenk, Vortandsvorsitzender der Bechtle AG, machte einen Rückzieher vom Rückzieher
Foto: Bechtle
Im laufenden Jahr soll die Umsatzmilliarde erreicht werden, so das erklärte Ziel. Das erscheint schwieriger als es ist, denn die 2003 noch nicht konsolidierten neuen Akquisitionen in der Schweiz ARP und Also Comsyt fließen 2004 in die Bilanz ein.
Personell läuft es dagegen weniger rund: Karl-Heinz Gosmann verließ nach nur drei Wochen seinen Chefsessel im Vorstand. Der von der PSB im Zuge der Übernahme durch Bechtle in den Vorstand gewechselte Manager war sicher, dass er der erste "Externe" sein werde, der sich im Bechtle-Vorstand durchsetzen und halten kann. Dass er das nicht nur nicht schaffte, sondern auch noch die Negativrekorde seiner gescheiterten Vorgänger brach, ist wohl auf zwei wesentliche Faktoren zurückzuführen. Erstens wollte Gosmann das Service-Geschäft deutlich ausbauen und zweitens Konzernstrukturen implementieren, die die regionale Struktur der 50 selbstständigen Töchter aufbrechen. Beides dürfte den Gründern Gerhard Schick, heute Aufsichtsratmitglied, und Ralf Klenk deutlich missfallen haben. Klenk, der zuvor auf den Vorstandsvorsitz aus privaten Gründen verzichtet hatte, springt nun doch ein, um die Geschicke des Unternehmens von oberster operativer Stelle selbst in die Hand zu nehmen.