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Ausbau in Österreich nach deutschem Vorbild

Bechtle wird internationaler

Autor:Martin Fryba • 14.8.2008 • ca. 1:35 Min

Inhalt
  1. Bechtle steuert auf neues Rekordjahr zu
  2. Bechtle wird internationaler
Schwäbische Charmoffensive kommt in Österreich gut an. Bechtle-Chef Ralf Klenk sondiert, prüft und übernimmt Systemhäuser in Österreich
Schwäbische Charmoffensive kommt in Österreich gut an. Bechtle-Chef Ralf Klenk sondiert, prüft und übernimmt Systemhäuser in Österreich

Getragen wird das derzeitige Wachstum vom deutschen Markt. Hier weist Bechtle mit einem Plus von 12,7 Prozent im zweiten Quartal ein deutlich stärkeres Wachstum auf als in der Handeltreibenden Systemhausbranche üblich. Der Umsatz im Ausland kletterte um 6,6 Prozent.

Das Ausland spielt denn auch bei der weiteren Expansion von Bechtle eine tragende Rolle. Mit seinen diversen Marken im E-Commerce-Geschäft will Bechtle nach den Niederlanden und Frankreich noch in diesem Jahr auch in Irland sowie Portugal vertreten sein und dann in 10 europäischen Ländern Soft- und Hardware an Geschäftskunden verkaufen. Obwohl die technische Infrastruktur der Shops sowie die logistische Abwicklung im Prinzip gut geeignet wären, auch den Markt für Privatanwender zu erschließen, schließt Bechtle-Chef Klenk diese Ausrichtung aus. »Der B-to-C-Markt folgt anderen Gesetzen. Bechtle war, ist und bleibt ein Unternehmen mit Ausrichtung auf gewerbliche Kunden«.

Bei der Internationalisierung der Bechtle-Systemhäuser muss Klenk zwangsläufig vorsichtiger zu Werke gehen als beim E-Commerce. Das Systemhaus-Geschäft ist personalintensiv, hängt von guten Vertriebsleuten ab, die regional bestens mit der Kundschaft vernetzt sind, und hängt erst recht vom jeweiligen Management ab. Das ist auch der Grund dafür, dass Bechtle sich viel Zeit mit dem Eintritt in den österreichischen Markt gelassen hat. Doch nun scheint Klenk entschlossen zu sein, kräftig in der Nachbarrepublik auf Einkaufstour zu gehen. »Wir werden im deutschsprachigen Raum flächendeckend präsent sein«, lautet Klenks Ziel für die Bechtle-Systemhäuser.

Mit dem Kauf des Wiener Systemhauses Madras Computer vor wenigen Wochen ist der Startschuss gefallen (CRN berichtete ). Und Klenk hat sichtlich Gefallen daran, dem dortigen Marktführer ACP Anteile abzujagen. »Wir wurden in Österreich mit offenen Armen empfangen. Kunden und Hersteller begrüßten den Markteintritt eines starken Systemhauses wie Bechtle«, sagt Klenk. Das sehen offenbar andere Systemhäuser in Österreich auch so. Mit weiteren Übernahmen ist zu rechnen: »Wir führen viele Gespräche mit Unternehmen, die sich auch in Bechtle einbringen wollen«, bestätigt der Bechtle-Chef.

Was es allerdings mit Bechtle nicht geben wird: Ein Abweichen von der bisherigen Praxis, Systemhäuser vollständig zu übernehmen. Geschäftsführende Gesellschafter wird es bei Bechtle auch weiterhin nicht geben. »Es hat sich bewährt, dass alle Geschäftsführer neuer Systemhäuser die volle Verantwortung weiterhin tragen und für die Ergebnisse auch verantwortlich sind«, so Klenk.