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Langfristig 5 Milliarden Euro Umsatz geplant

Neue Strukturen belasten Gewinn bei Bechtle

Langfristig planen, das hat sich der Bechtle-Vorstand noch nie von Börsenanalysten austreiben lassen. Solange der Umsatz, vor allem aber der Gewinn stimmt, erhält CEO Ralf Klenk Absolution für die Ankündigung hoher Investitionen. Die sind auch dringend nötig auf dem Weg zu Bechtles Agenda 2020.

Autor:Martin Fryba • 28.3.2008 • ca. 1:10 Min

»Wir schaffen jetzt die notwendigen Strukturen, um Bechtle fit zu machen für unsere Vision 2020«, Bechtle-Chef Ralk Klenk.
Inhalt
  1. Neue Strukturen belasten Gewinn bei Bechtle
  2. Strukturwandel

Das Systemhaus für mittelständische Kunden, die Bechtle AG, wird immer mehr zu einem Konzern. Das mag CEO Ralf Klenk bestreiten wie er will und auf die unumstößliche Strategie verweisen, man operiere mit weitgehend selbständigen Töchtern, die durch dieses Regionalprinzip nahe am Kunden vor Ort seien. Der Charakter einer Firma, die so schnell wächst wie Bechtle und die auch in den nächsten Jahren weiter über dem Marktdurchschnitt wachsen will, ändert sich zwangsläufig. Agenda 2020: Bechtle will in 12 Jahren die Grenze von 5 Milliarden Euro überschreiten - also den Umsatz mehr als verdreifachen, hat dann wohl deutlich über 10.000 Mitarbeiter, ist deutlich internationaler aufgestellt und - nicht nur für Schwaben die wichtigste Kennzahl: Bechtle wird einen hohen dreistelligen Millionengewinn ausweisen.

Es wäre ein schöner Abgang für Ralf Klenk, der dann das Rentenalter erreicht haben wird - 37 Jahre für Bechtle an der Spitze stehend. Solche langfristigen Planungen sind quartalsgetriebenen Managern fremd, gehören aber zur Bechtle-Strategie - auch wenn der Vorstand dafür immer wieder Kritik einstecken muss. Zumindest die Bilanzen geben der Bechtle-Spitze noch immer recht, auch 2007: Der Umsatz kletterte um 13,4 Prozent auf knapp 1,384 Milliarden Euro, das Ebit sogar um über ein Viertel auf knapp 58,3 Millionen Euro, unter dem Strich verdiente Deutschlands größtes Systemhaus 41 Millionen Euro - fast 40 Prozent mehr als 2006. Bechtle wird für 2007 eine um 0,10 auf 0,60 Euro erhöhte Dividende auszahlen. Für 2008 kündigte CEO Klenk nicht unwesentliche Investitionen an, was in vielen Fällen börsennotierte Unternehmen mit deutlichen Kursrückgängen büßen.