Bechtle-Tochter PSB bereitet Sorgen. Das Systemhaus Bechtle hat erneut den Quartalsgewinn deutlich gesteigert. Dazu trugen vor allem die kürzlich gekauften Unternehmen in der Schweiz bei. Eine andere Übernahme hingegen bereitet dem auf Profitabilität bedachten Unternehmen wenig Freude: Die Tochter PSB leidet an Umsatzeinbrüchen, die Ziele wurden deutlich nach unten korrigiert.
Bechtle hat im ersten Quartal 2004 den Vorsteuergewinn im Vergleich zum Vorjahr auf 8,1 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Die Schweizer Handelstochter ARP sowie das vom Distributor Also übernommene Systemhausgeschäft der Comsyt haben zusammen 2,2 Millionen Euro zum Gewinn beigetragen. Zumindest auf dem Schweizer Markt scheint Bechtles Strategie aufzugehen, profitable, beziehungsweise kurz vor der Gewinnschwelle stehende Unternehmen (Comsyt) aufzukaufen.
Bei der hessischen Tochter PSB dagegen, die Bechtle im März vergangenen Jahres gekauft hatte, hat die Schwaben das Glück verlassen. PSB verzeichnete im ersten Quartal 2004 gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzrückgang von 27 Prozent auf 24,7 Millionen Euro. Zudem sank das Vorsteuerergebnis von 0,8 Millionen Euro auf Null. Dazu beigetragen haben auch Sondereffekte in Höhe von 0,4 Millionen Euro. Eine Besserung ist nicht in Sicht: Der Bechtle-Vorstand hat die Jahresprognose für PSB deutlich nach unten geschraubt und rechnet nur noch mit einem Umsatz seiner Tochter von 110 Millionen Euro (zuvor 158 Millionen) sowie einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von 2,5 Millionen Euro statt 3,8 Millionen.
Insgesamt steigerte Bechtle den Quartalsumsatz um 43 Prozent auf 248,4 Millionen Euro. Die Neuerwerbungen ARB und Comsyt trugen mit 42 Millionen Euro zu den Erlösen bei. Das organische Wachstum bezifferte Bechtle auf 4 Prozent.
Das laufende zweite Quartal werde im Ergebnis deutlich schwächer als das erste ausfallen, sagte der Bechtle-Vorstand voraus. Gründe hierfür seien weniger Arbeitstage als im ersten Quartal. Aufgrund der aktuellen Auftragseingänge gehe man aber für das zweite Quartal davon aus, nicht unter das Vorsteuerergebnis des Vorjahres von 4,2 Millionen Euro zu rutschen.
Die Bechtle-Gruppe will in diesem Jahr die Umsatz-Milliarde knacken und sich damit vor den nach Umsatz in Deutschland führenden Wettbewerber CC Compunet schieben. Dabei soll das Ergebnis vor Steuern auf 30 Millionen Euro steigen.