Auf der chinesischen Beschaffungsplattform Alibaba.com ist es beim Handel mit CE-Produkten zu systematischem Betrug gekommen. Die Betrüger konnten dabei auf die Hilfe von Alibaba-Mitarbeitern zählen. Konzernchef David Wei ist inzwischen zurückgetreten.
Die chinesische B2B-Plattform Alibaba.com, die chinesische Herstellerfirmen mit Handelsunternehmen weltweit verbindet, konnte in den vergangenen Jahren einen kometenhaften Aufstieg feiern: Das Unternehmen ist mit 50 Millionen registrierten Kunden nicht nur die größte Handelsplattform ihrer Art, auch der Alibaba Payment-Service Alipay ist inzwischen der weltgrößte Bezahlabwickler (CRN berichtete).
Wie jetzt bekannt wurde, hat das Unternehmen jedoch bei seinem rasanten Wachstumskurs offensichtlich Sicherheitsaspekte vernachlässigt: Nach Recherchen der britischen Tageszeitung The Guardian häuften sich bereits seit 2009 bei Alibaba.com Betrugsfälle. Die gängigste Masche habe dabei den Handel mit stark nachgefragten CE-Produkten betroffen. Relativ geringe Stückzahlen – der durchschnittliche Order-Wert soll 1.200 Dollar betrogen haben – seien von den Betrügern zu vermeintlich hochattraktiven Preisen angeboten, nach Bezahlung jedoch nie ausgeliefert worden.