Besonders peinlich für die Beschaffungsplattform ist, dass die rund 2.300 betrügerischen Verkäufer auf die Hilfe von circa 100 der insgesamt 5.000 Alibaba-Vertriebsmitarbeiter zählen konnten. Obwohl betrogenen Käufer bisher rund 1,7 Millionen Dollar zurückerstattet worden seien, habe die Betrugswelle bisher nicht gestoppt werden können. Insgesamt 1219 der Betrüger seien zudem als »Gold Supplier« aufgetreten und hätten den Kunden so besondere Glaubwürdigkeit vorgaukeln können. Damit sind mehr als ein Prozent der Alibaba-»Gold Supplier« als Betrüger überführt.
Für die Handelsplattform geht es nach dem Betrugsskandal nun darum, schnellstens für Vertrauen zu sorgen. Nach dem Guardian-Bericht ist der Aktienkurs des Unternehmens bereits um mehrere Prozentpunkte eingebrochen. Sowohl Konzernchef David Wei wie auch der für das Tagesgeschäft zuständige Alibaba-Manager Elvis Lee sind inzwischen zurückgetreten. Zum neuen Alibaba-Chef berufen wurde Jonathan Lu, der bisher mit dem auf Endkunden ausgerichtete Tochterunternehmen Taobao.com den wichtigsten chinesischen Ebay-Konkurrenten leitete.