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Abwehrstrategie gegen Software-Riesen

BI-Spezialisten verstärken sich

Zwei der führenden unabhängigen Hersteller von Business-Intelligence-( BI-)Lösungen, Cognos und Business Objects, kündigen Firmenkäufe an. Mit Applix sichert sich Cognos einen der am schnellsten wachsenden Hersteller des BI-Segments.

Autor:Michael Hase • 12.9.2007 • ca. 1:25 Min

Die beiden BI-Software-Hersteller Cognos und Business Objects bauen ihr Portfolio durch Akquisitionen weiter aus. So kündigte der kanadische Anbieter Cognos in der vergangenen Woche den Kauf des Wettbewerbers Applix für rund 340 Millionen Dollar an. Der Schwerpunkt des US-Unternehmens, das an der Technologiebörse Nasdaq notiert ist, liegt im Bereich Performance Management, also bei Lösungen für die Finanzanalyse und Finanzplanung.

Einen deutlich kleineren Fisch zieht der französisch-amerikanische Hersteller Business Objects mit Fuzzy Informatik an Land. Der Preis für die Firma aus dem schwäbischen Ludwigsburg, die sich auf Software zur Qualitätssicherung von Adressdaten spezialisiert hat, wurde nicht genannt. Bei dem 1994 gegründeten Unternehmen handelt es sich um ein Spin-off des Daimler-Konzerns.

Beide BI-Hersteller hatten sich bereits in den vergangenen Monaten durch mehrere Zukäufe verstärkt. Cognos übernahm 2006 unter anderem Celequest. Business Objects kaufte First Logic, ALG und im April dieses Jahres für rund 300 Millionen Dollar den Anbieter Cartesis, der wie Applix auf Performance Management spezialisiert ist. Durch die aktuelle Akquisition schließt Cognos somit wieder ein Stückweit zum Erzrivalen Business Objects auf. Denn mit einem Umsatz von 61 Millionen Dollar in den zurückliegenden zwölf Monaten und einem jährlichen Wachstum von 45 Prozent zählte Applix zu den führenden unabhängigen Spezialisten im Markt für Financial Analytics. Das Unternehmen, das seine Produkte über ein globales Partnernetz vertreibt, kommt weltweit auf mehr als 3.000 Kunden. Analysten stellen dem Produktangebot in technischer und strategischer Hinsicht durchweg gute Noten aus. »Applix erweitert unser Lösungs-Portfolio «, kommentiert Cognos-Chef Rob Ashe den Deal. »Damit macht Cognos einen weiteren wichtigen Schritt, um führende Performance- Management-Lösungen für Finanzprozesse und übergreifende Abläufe bereitstellen zu können.«

Die Hauptwettbewerber sowohl für Cognos als auch für Business Objects heißen allerdings Oracle und SAP. Erst im März kaufte der Datenbankriese für 3,3 Milliarden Dollar den bis dato mit Abstand führenden Anbieter von Performance-Management- Software, das Unternehmen Hyperion. Und die Walldorfer verstärkten ihr Portfolio für diese Disziplin im Mai durch die Akquisition von Outlooksoft für 375 Millionen Dollar.