Nach eigenen Angaben erzielte der PC-, Notebook- und Server- Hersteller Leo mit seinen beiden Marken Delphin und Piranha vergangenes Jahr einen Umsatz von 42 Millionen Euro, knapp vier Prozent weniger als im Vorjahr. Dass mittelständische PC-Fertiger in Deutschland unter chronischem Liquiditätsmangel und einem scharfen Wettbewerb leiden, ist kein Geheimnis. Beides bekam Leo, vor allem bekannt durch Aktionsgeschäfte mit Lebensmitteldiscountern, zu spüren. Der letzte Deal mit Norma war nicht erfolgreich. Leo hatte an den Discounter 4.000 PCs im Volumen von 2,7 Millionen Euro geliefert, verkauft wurden aber nur 1.200 Geräte. »Die PCs werden jetzt im Rahmen eines Re-Marketings abgesetzt «, war Duffner wenige Tage vor der Insolvenz noch optimistisch. Da zum Ende Juni gleichzeitig Aldi und Lidl PC-Aktionen gehabt haben, sei der 30. Juni für solche Aktionen »ein ganz schlechter Tag« gewesen, so Duffner. Man habe daher Lieferanten um einen Aufschub der Zahlungsziele gebeten. »Ein ganz normaler geschäftlicher Vorgang «, schließlich würden auch Reseller bei Leo gelegentlich um einen Aufschub vereinbarter Zahlungsziele bitten, insbesondere solche Reseller, die an Behörden liefern, die sich über Gebühr Zeit für die Begleichung von Rechnungen lassen, kommentierte Duffner.
Die Bemühungen des Insolvenzverwalters Stefano Buck laufen nun darauf hinaus, Leo doch noch retten und die 75 Arbeitsplätze erhalten zu können. Neben dem Firmensitz in Appenweier unterhält Leo auch noch Niederlassungen in Dessau und Leipzig. »So, wie es derzeit aussieht, gibt es für Leo noch Hoffnung«, so eine erste Lage- Einschätzung von Buck. Derzeit suchen Buck und Duffners Nachfolger Rico Siefermann nach einem vorläufigen Schulterschluss mit Banken und Lieferanten, um »ohne Einschränkungen zunächst bis Ende Oktober« ein Auftragsvolumen von zirka 1,5 Millionen Euro abarbeiten zu können. »Es gilt jetzt, nach vorne zu blicken und unseren Kunden auch weiterhin eine reibungslose Abwicklung der bestehenden Aufträge zu garantieren«, erklärt Siefermann. Bis Oktober wollen der Verwalter und der Manager die Zeit nützen, um »aktiv auf Investorensuche zu gehen«.
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