Zum Inhalt springen
ElektroG tritt am 24. März in Kraft

Bisher nur jeder dritte Hersteller registriert

Bisher nur jeder dritte Hersteller registriert. Trittbrettfahrer oder Bummler? Wenn in vier Tagen das Elektroschrott-Gesetz in Kraft tritt, sind noch immer Zweidrittel aller 15.000 Hersteller oder Importeure nicht beim Elektro-Altgeräte-Register (EAR) eingetragen. Verbände wünschen mehr Kontrollen, um schwarze Schafe ausfindig zu machen. Markenartikel könnten attraktiver werden, weil hier die Entsorgungskosten möglicherweise nicht an die Verbraucher weitergegeben werden.

Autor:Martin Fryba • 20.3.2006 • ca. 0:55 Min

Bisher nur jeder dritte Hersteller registriert

Nach Auskunft des Zentralverbands Elektrotechnik und Elektronikindustrie (Zvei) seien wenige Tage vor dem Start des Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) erst 5.000 von 15.000 Herstellern und Importeuren in Deutschland im Altgeräte-Register eingetragen. Das komplizierte Anmeldeverfahren dürfte als Grund für diesen unbefriedigenden Zwischenstand kaum herhalten, denn schließlich steht schon seit langem fest, dass dieses Gesetz kommt. Ausflüchte mancher in Verzug geratener Hersteller zielen wohl in die Richtung, sich wenigstens eine Zeit lang vor den Zusatzkosten durch ElektroG zu drücken. Daher auch der Appell des Zvei, mehr Kontrollen durchzuführen. »Die Vermeidung von Trittbrettfahrern ist wichtig«, so ein Verbandssprecher.

Der Verband rechnet vor, dass auf die deutschen Hersteller und Importeure von Kühlschränken, Fernsehern und Computern Kosten für die geordnete Rücknahme zwischen 350 bis 500 Millionen Euro jährlich entfallen. Die Belastungen würden sicher nicht alle Hersteller an Endkunden weitergeben. Markenprodukte könnten im Vergleich zu Billiggeräten nur wenig teurer werden, weil hier die Margen höher seien, betonte der Sprecher. »Das bietet deutschen Herstellern auch neue Chancen«.

Nach Berechnungen des Zvei kostet die Entsorgung von Kühlschränken 15 Euro, Fernseher schlagen mit 10 Euro zu Buche. Im Gegenzug rechnet der Zvei mit leicht sinkenden Müllgebühren, da bislang die Kommunen die Kosten für die Entsorgung des Elektroschrotts getragen haben.