Bitkom Konjunkturbericht: Frühlingserwachen im Herbst. Die ITK-Branche befindet sich weiter auf Wachstumskurs. Zu dieser Bilanz kommt der Branchenverband Bitkom im heute vorgestellten Konjunkturbericht. Besonders Software, Telekommunikation und Consumer Electronic sorgen für Umsatzzuwächse. Bei Hardware legen mobile Produkte zu. Erwartet wird für dieses Jahr ein Umsatzplus von 2,5 Prozent auf 131,6 Milliarden Euro.
Die Stimmung in der ITK-Branche sei insgesamt gut, teilte heute der Bitkom (Bundesverband Informationstechnik, Telekommunikation und neue Medien) in Berlin mit (siehe auch CRN 37/04, Seite 12). »Die Branche beweist sich wieder als treibende Kraft für die Volkswirtschaft«, stellte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder im Rahmen der Herbst-Pressekonferenz fest. Zugleich bestätige die Entwicklung die Frühjahrsprognosen des Branchenverbandes. Danach wird die gesamte deutsche ITK-Branche in diesem Jahr einen Umsatzzuwachs von 2,5 Prozent auf 131,6 Milliarden Euro erwirtschaften. Für das kommende Jahr wird ein Plus von 3,4 Prozent auf 136 Milliarden Euro prognostiziert. »Damit hat die ITK-Branche die Wachstumsschwäche der beiden vorangegangenen Jahre deutlich überwunden«, macht Rohleder Mut.
Als Wachstumstreiber machte der Verband überwiegend die Mobilfunkdienste, Notebooks und Software aus. Die Telekommunikation wird demzufolge in 2004 um 3,4 Prozent auf 55,1 Milliarden Euro wachsen. Im kommenden Jahr soll der Zuwachs bei 3,2 Prozent liegen. Eine Trendwende hat die Softwarebranche hinter sich. Nach einem Minus von 1,5 Prozent im vergangenen Jahr wird in diesem Jahr der Umsatz um 3,5 Prozent auf 15,4 Milliarden Euro steigen. Für 2005 wird ein Plus von 5,5 Prozent erwartet. Von einer sehr guten Entwicklung wird bei den digitalen Produkten im Umfeld der Consumer Electronic gesprochen. Bis Juli diesen Jahres stiegen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17 Prozent, während der Absatz mit analogen Produkten um 14 Prozent zurückgingen. Renner sind vor allem Flachbildschirme und Projektions-TV mit plus 109 Prozent, digitale Fotoapparate mit plus 18 und MP3-Player mit plus 276 Prozent. Insgesamt steigen die Umsätze mit CE-Produkten einschließlich Videogames, Unterhaltungssoftware und neuen Produktgruppen im laufenden Jahr um 2,7 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro. Für 2005 werden plus 2,5 Prozent (Gesamtvolumen 10,8 Milliarden) prognostiziert.
Von einer gemischten Situation spricht der Verband bei Hardwareprodukten. Während Multifunktionsgeräte, Notebooks und die Mobilfunk-Sendetechnik kräftig zulegen, treten die Umsätze bei Großrechnern und stationären PCs auf der Stelle. Trotzdem sei das Ergebnis mit plus 0,9 Prozent auf 34,4 Milliarden Euro erfreulich ? nach einem Minusergebnis in 2003 mit 4,4 Prozent und 2002 mit minus zwölf Prozent. »Lange hatten sich Firmen bei Ersatzinvestitionen zurückgehalten und Zukunftsinvestitionen verschoben. Das ist nun vorbei«, kommentierte Rohleder die vorgelegten Zahlen.
Gleichzeitig betonte er, dass sich die Entwicklung auf dem ITK-Arbeitsmarkt gefestigt habe. Der Stellenabbau sei zu Ende, die Branche beschäftige hierzulande derzeit etwa 741.000 Mitarbeiter. Für das kommende Jahr rechnet der Hauptgeschäftsführer mit einem leichten Anstieg der Beschäftigtenzahl. Bereits heute würden Software-Hersteller und IT-Berater wieder neue Mitarbeiter suchen.