Angeschlagene Premiere AG verkauft Mehrheit an Internethändler HOH

Cancom rettet Etailer Home of Hardware

11. Dezember 2008, 6:42 Uhr | Martin Fryba

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

HOH im Sog der angeschlagenen Premiere AG

Erleichtert nach dem Verhandlungsmarathon der letzten Wochen: Martin Wild im Sommerinterview mit CRN-Redakteur Martin Fryba
Erleichtert nach dem Verhandlungsmarathon der letzten Wochen: Martin Wild im Sommerinterview mit CRN-Redakteur Martin Fryba

Eigentlich sollte Premiere genau der richtige Partner für HOH sein, um genügend Mittel für das Wachstum bereit zu stellen. Angesichts dramatisch hoher Verluste bei Premiere - allein 89 Millionen Euro im dritten Quartal 2008, bei einem Umsatz von 244,6 Millionen Euro - erwies sich der Bezahlt-Fernsehsender als keine gute Wahl für HOH. Bereits kurz nach dem Einstieg des Medienkonzerns war in der Branche von überhöhten Umsatzvorgaben zu hören. Und seitdem im Frühjahr 2008 der Murdoch-Gefolgsmann Mark Williams zum Premiere-Chef bestimmt wurde, muss sich der Medienkonzern in erster Linie auf sein Kerngeschäft konzentrieren.

Ein Etailer wie HOH gehört da nicht mehr zur neuen Firmenstrategie bei Premiere. Zumal es erste Signale gibt, dass sich das Geschäft bei HOH und generell der Konsumsektor zumindest kurzfristig wegen der schlechten allgemeinen Konjunkturaussichten abschwächen wird. »Der gesamte deutsche Einzelhandel wird eine kurzfristige Kaufzurückhaltung spüren«, so Wild.

In den vergangenen Monaten mehrten sich die Zeichen, dass Mehrheitseigner Premiere nicht mehr hinter dem Engagement für HOH stehen konnte und nach einem Kaufkandidaten suchte. Wie aus Branchenkreisen zu hören ist, sind in den letzten Wochen Übernahmegespräche mit einer ganzen Reihe von Interessenten aus dem Systemhaus-, Kooperations- und Distributionsbereich geführt worden. Informierte Kreise sprechen gegenüber Computer Reseller News von einem Dutzend Unternehmen, die sich für Home of Hardware interessierten. Letztlich seien drei Kandidaten übrig geblieben, mit denen die Vertreter von Premiere noch am Tag des Deals verhandelt haben sollen.

Besinnung auf die Wurzeln bei Premiere - doch passt ein IT-Internethändler wie HOH zur bisher erklärten Strategie des Systemhauses Cancom? Weiter lesen


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  3. »Cancom wird sich verschlucken«

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