Mit satten 202 x 205 mm ist ein jetzt von Canon Inc. Vorgestellter CMOS-Sensor ganze 40 Mal größer als der in aktuellen SLR-Kameras eingesetzte Vollformat-CMOS mit 21,1 Megapixeln. Geplantes Einsatzgebiet des Riesen-CMOS ist die Astronomie.
Von solch einer Bildqualität können selbst Besitzer von digitalen Highend-Spiegelreflexkameras nur träumen: Ein jetzt von Canon Inc. vorgestellter CMOS-Sensor misst satte 202 x 205 Millimeter und ist damit derzeit der größte CMOS-Chip der Welt. Im Vergleich zu einem aktuellen 21,1 Megapixel Vollformat-CMOS-Sensor, wie er etwa in den Canon Spiegelreflexkameras EOS-1Ds Mark III und EOS 5D Mark II verbaut ist, bringt der Riese die 40-fache Aufnahmefläche mit (Größenvergleich siehe Bild). Produziert wurde der CMOS-Sensor aus einem einzigen 12-Zoll-Wafer (zirka 300 Millimeter).
Das Einsatzgebiet des großformatigen CMOS-Sensors ist das Schmidt-Teleskop des Kiso-Observatoriums des Astronomischen Instituts der Universität Tokio (105 Zentimeter Apertur), dessen 1987 nachgerüsteter CCD-Bildsensor nun durch den neuen Chip von Canon ersetzt wurde. Dadurch kann das Teleskop nun Videoaufnahmen von Himmelskörpern mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde schießen und erreicht dabei eine scheinbare Helligkeit* von 10 mag über einen großen Bildwinkel von 3,3 mal 3,3 Grad. Dies ermöglicht neben Aufnahmen bei einer Helligkeit von nur 0,3 Lux insbesondere auch Aufnahmen lichtschwacher Körpern wie Meteoren, bisher kaum erfasst werden konnten. Die statistische Auswertung solcher Videodaten könnte nach Einschätzung der Experten aus Tokio zu völlig neuen Erkenntnissen über den möglichen Einfluss von Meteoren auf die Entwicklung des Lebens auf der Erde führen.
*Die scheinbare Helligkeit ist ein Maß zur Bestimmung der Helligkeit eines Himmelskörpers, wie sie von Beobachtungen auf der Erde wahrgenommen wird. Je heller der Himmelskörper, desto niedriger der Wert seiner scheinbaren Helligkeit. Der dunkelste mit bloßem Auge sichtbare Stern hat eine scheinbare Helligkeit von zirka 6 mag.